Wann sterben Staubläuse? (Und wie nutzt man es am besten)


Staubläuse zu bekämpfen ist nicht einfach und bei einem Befall stellt sich die Frage, wie schnell man die Lästlinge loswird.

Wie lange dauert es, wenn man ihnen die Nahrung entzogen oder die Feuchtigkeit gesenkt hat? Wie stark muss man Sachen erhitzen, damit Staubläuse abgetötet werden und was kann die kleinen Insekten noch beseitigen?

Hier erfährst du es.

Wie lange leben Staubläuse?

Staubläuse leben im Durchschnitt zwischen 3 und 4 Monate, wobei der Lebenszyklus stark von der Temperatur und Feuchtigkeit abhängig ist. Unter günstigen Bedingungen sind auch 6 Monate möglich.

Die Entwicklung beginnt mit der Ablage von Eiern und deren Reifung. Im Normalfall schlüpfen die Nymphen nach 1 bis 3 Wochen.

Staublaus

Das Heranwachsen wiederum ist nach 1 bis 2 Monaten abgeschlossen. In dieser Zeit gibt es keine klar getrennten Entwicklungsstufen. Staubläuse besitzen kein Raupenstadium und verpuppen sich auch nicht. Die Nymphen werden einfach immer größer.

Als adulte Tiere leben die Staubläuse schließlich 3 bis 4 Monate, wobei in Einzelfällen unter günstigen Bedingungen auch 5 Monate erreicht werden können.

Die Geschlechtsreife tritt innerhalb der 1 bis 2 Monate ein und geht bis an das Lebensende.

Was tötet Staubläuse?

Staubläuse sind kleine Insekten ohne besondere Schutzmaßnahmen. Sie sichern sich ihr Überleben durch ein zahlreiches Auftreten, das Leben im Verborgenen, sowie eine zügige Fortpflanzung.

Daher können eine Vielzahl von Einwirkungen Staubläuse töten. Hierzu zählen:

  • Hitze
  • Kälte
  • Geringe Feuchtigkeit (< 50 %)
  • Nahrungsmangel
  • Insektizide
  • Natürliche Feinde

Wir betrachten alle Möglichkeiten und klären, ob und wie sie zur Bekämpfung eingesetzt werden können:

Bei wie viel Grad sterben Staubläuse?

Staubläuse besitzen nur eine geringe Resistenz gegenüber Temperaturschwankungen und sterben innerhalb von 3 Tagen unter 0°C und innerhalb von 30 Minuten über 80°C.

Die idealen Temperaturen für Staubläuse liegen zwischen 20°C und 30°C. Hierbei gehen sowohl die Fortpflanzung als auch die Entwicklung rasch vonstatten.

Kurzzeitige Abweichungen vom Optimum können sie zwar vertragen, jedoch schränkt sich ihre Verbreitung schnell ein.

Bei Werten um den Gefrierpunkt oder ab 70 – 80 °C kommt es zu einem aktiven Absterben der Insekten.

Dabei gilt, dass insbesondere die Eier der Staubläuse eine höhere Toleranz aufweisen. Während adulte Tiere unter 0°C innerhalb von 1 Stunde abgetötet sind, benötigen die Eier circa 3 Tage.

Hohe Temperaturen erzielen ihre Wirkung schneller. Bei heißer Wäsche oder Trocknung (um 80°C) werden Staubläuse innerhalb von 30 Minuten effektiv beseitigt.

Staubläuse mit Hitze oder Kälte bekämpfen

Besteht der Verdacht, dass Staubläuse in Kleidungsstücken oder anderen Stoffen zugegen sind, kann ein Aufenthalt in der Tiefkühlung genauso eine Option sein wie ein heißes Waschen oder Trocknen.

Dabei sollten die Pflegehinweise der Kleidungsstücke werden und im Zweifelsfall auf eine solche Behandlung verzichtet werden.

Außerdem ist wichtig, dass die Maßnahme keinen Befall beseitigen kann, sondern maximal eine Unterstützung ist.

Entfeuchter gegen Staubläuse?

Eine dauerhafte Beseitigung von Staubläuse ist möglich, wenn die Feuchtigkeit unter 50 % gesenkt werden kann. Hierzu können bauliche Maßnahmen notwendig sein und Entfeuchter die Maßnahme unterstützen.

Die Hauptursache für den Befall mit Staubläusen ist eine zu hohe Feuchtigkeit, die wiederum Schimmel verursacht. Hiervon ernähren sich die Insekten und vermehren sich rasch.

Staubläuse sind daher primär ein Indikator für ein Schimmelproblem.

Die Beseitigung des Schimmels impliziert eine Reduktion der Feuchtigkeit auf einen normal Wert. Im Haushalt sind dies 40 – 60 %.

Hierdurch können sich Schimmelsporen nicht entwickeln, Staubläuse finden keine Nahrung und trocknen außerdem aus.

Bei einer relativen Feuchtigkeit von 58 % sterben Staubläuse innerhalb von 1 – 3 Wochen.

Die Beseitigung von Feuchtigkeit ist sehr komplex und muss in der konkreten Wohnsituation betrachtet werden.

Staubläuse durch Reduzierung der Feuchtigkeit bekämpfen

Die langfristige Beseitigung von Feuchtigkeit ist die einzige Möglichkeit, um Staubläuse dauerhaft loszuwerden. Aber auch eine kurzfristige Herabsetzung der Feuchte schränkt die Insekten ein und verringert deren Anzahl.

Für die dauerhafte Bekämpfung muss zunächst die Ursache der Feuchtigkeit ermittelt werden. Hieraus leiten sich die Maßnahmen ab, die häufig bauliche Veränderungen und Korrekturen mit sich ziehen.

Diese arbeits- und kostenintensiven Eingriffe sind jedoch zwingend erforderlich, um Staubläuse und Schimmel zu beseitigen.

Eine kurzfristige Reduzierung der Feuchtigkeit kann den Befall einschränken und die Population von Staubläusen verringern.

Dabei sind Lüften, Heizen und die Entnahme von Feuchte die gängigen Methoden.

Ein Entfeuchter oder Bautrockner kann hierbei eine Möglichkeit sein, um den Wassergehalt in der Luft schnell und effektiv zu reduzieren.

In jedem Fall sollte eine Kontrolle mit Hilfe eines präzisen Feuchtigkeitsmessers (wie dieser von Proster)Opens in a new tab. oder zumindest einfachen Hygrometers (Dostmann)Opens in a new tab. erfolgen.

Wie lange leben Staubläuse ohne Nahrung?

Staubläuse können ohne Nahrung bis zu 60 Tage überleben, wenn die Feuchtigkeit über 60% ist und die Temperatur bei 20°C. Bei noch feuchteren Bedingungen von 70% sind sogar 100 Tage möglich.

Diese Werte wurden in einer StudieOpens in a new tab. ermittelt und zeigen die Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen sowie die Widerstandsfähigkeit bei Nahrungsmangel.

Liegen günstige Werte vor, können Staubläuse deutlich länger aushalten.

Ein Aushungern von Staubläusen ist daher wenig sinnvoll.

Staubläuse durch Nahrungsentzug bekämpfen

Staubläusen die Nahrung zu entziehen ist lediglich durch die langfristige Reduzierung der Luftfeuchtigkeit möglich, da ihnen so die primäre Nahrungsquelle entzogen wird.

Eine langfristige Beseitigung von Schimmel und Pilzen verschlechtert die Lebensbedingungen von Staubläusen und reduziert den Befall.

Sie können sich schlechter fortpflanzen und finden weniger Nahrung.

Da es jedoch auch Staubläuse gibt, die Nahrungsmittel befallen sollten einige Grundregeln eingehalten werden:

  • Entsorgung befallener Produkte
  • Geschlossene Lagerung von Lebensmitteln
  • Lagerung in trockener Umgebung

Mit diesen einfachen Maßnahmen können die besonderen Staubläuse von den häufig betroffenen Lebensmitteln ferngehalten werden.

Insektizide gegen Staubläuse

Die Anwendung von Insektiziden gegen Staubläuse ist zwar möglich, jedoch wenig ratsam, da die Ursache für Staubläuse nicht bekämpft wird. Der Befall kann zwar vorübergehend reduziert aber nicht beseitigt werden.

Wirksame Mittel hierbei sind alle gängigen Insektizide die allgemein gegen Käfer und Insekten eingesetzt werden.

In Betracht kommen insbesondere Acephate, Cyfluthrin, Lambda-Cyhalothrin und Pyrethrine mit dem Synergist Piperonylbutoxid (PBO).

Ein gängiges Problem bei einem regelmäßigen Gebrauch von Insektiziden sind sich entwickelnde Resistenzen. Die Wirksamkeiten nehmen ab und die Mittel erzielen keinen Effekt mehr.

Bei Staubläusen gibt es zwar einzelne abnehmende Wirksamkeiten, jedoch ist eine weit verbreitete Resistenz nicht zu erkennen.

Dies liegt vor allem daran, dass Insektizide kaum gegen Staubläuse eingesetzt werden.

Eine weitere Einschränkung ergibt sich aus der Verträglichkeit von Insektiziden im menschlichen Umfeld und insbesondere auf Nahrungsmitteln. Hierbei ist stets mit Vorsicht zu agieren und die Anleitung einzuhalten.

Wir empfehlen daher auf Insektizide zu verzichten. Zwar können Staubläuse, die in direkten Kontakt mit dem Mittel kommen getötet werden, jedoch wird der Befall auf diese Weise nie gestoppt.

Es müssen zwingend langfristige Maßnahmen ergriffen werden.

Als einzige sinnvolle Variante können Pheromon- und Klebefallen agieren, die zwar nicht den Bestand reduzieren, aber als Indikator eingesetzt werden können (wie diese StudieOpens in a new tab. zeigt).

Fraßfeinde von Staubläusen

Eine weitere theoretische Möglichkeit den Bestand von Staubläusen zu reduzieren ist der Einsatz von Fraßfeinden. Die Umsetzung ist jedoch schwierig und langfristig nicht erfolgversprechend.

Es gibt zahlreiche Käfer, Wanzen und Milben, die Staubläuse fressen oder zumindest den Bestand verringern.

Der Bücherskorpion ist ein natürlicher Feind der STaubläuse
Natürlicher Feind der Staubläuse: Bücherskorpion

Der Einsatz ist jedoch (vom Bücherskorpion abgesehen) kaum möglich und daher wenig sinnvoll.

Alle natürlichen Feinde und deren Einsetzbarkeit haben wir in unserem separaten Artikel beschrieben.

Zusammenfassung

Staubläuse reagieren sensibel auf Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitsveränderungen.

Sie sterben bei einer Abkühlung auf 0°C innerhalb von 3 Tagen und bei einer Erhitzung auf 80°C nach 30 Minuten.

Eine Reduzierung der Luftfeuchtigkeit tötet Staubläuse langfristig, wobei die Dauer von den lokalen Bedingungen abhängt.

Als sinnvolle Maßnahme kommt vor allem die Reduzierung der Feuchte in Betracht, um den Insekten die Lebensgrundlage zu entziehen und gleichzeitig Schimmel zu bekämpfen.

Martin

Martin ist Gründer und Autor bei ungeziefer-pilot und besitzt einen weiten Erfahrungsschatz, den er gerne teilt. Der richtige Umgang und der Einsatz wirklich effektiver Mittel liegen ihm besonders am Herzen.

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