Die artenreichen Staubläuse bevorzugen feuchte und dunkle Orte und sind eine häufige Qual an frisch tapezierten Wänden, in Neubauten und Kellern.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen sie nicht nur für das Überleben und ihre Fortpflanzung, sondern auch zur Nahrungssuche, denn sie nutzen hauptsächlich Schimmelsporen als Nahrungsquelle.
Hiervon gibt es jedoch auch einige Ausnahmen und weitere Spezialisierungen innerhalb der Staubläuse.
Nahrung der Staubläuse
Staubläuse ernähren sich hauptsächlich von Schimmel, Pilzen und Algen. Dabei kann ein Befall von Nahrungsmitteln vorliegen, wenn sich auf diesen eine kaum sichtbare Schicht mit Schimmel gebildet hat.
Die hohe Artenvielfalt innerhalb der Staubläuse ist einer der Gründe, warum die kleinen Insekten in vielen Bereichen angetroffen und als Schädlinge vermutet werden.
Wie viele Staubläuse normal sind erklären wir in unserem Artikel.
In der Regel machen sich Staubläuse aber weder an den Nahrungsmitteln direkt noch an anderen Gegenständen des menschlichen Bedarfs zu schaffen.
Die als Lästlinge geltenden Staubläuse können dennoch größere Schäden anrichten, wenn sie sich massenhaft in Getreidesilos ansiedeln und die Nahrungsmittel somit unbrauchbar machen.
Neben Getreide scheint auch Mehl ein beliebter Aufenthaltsort und eine geeignete Nahrungsquelle für einige Arten zu sein.
Staubläuse im Mehl
Staubläuse halten sich häufig in leicht zugänglichen Mehlpackungen auf, da das Getreide Feuchtigkeit anzieht und sich Schimmelsporen bilden, die als Nahrung für die Insekten dienen. Außerdem scheinen einige Staubläuse Getreide fressen zu können.
In erster Linie handelt es sich bei Staubläusen jedoch um keine Nahrungsmittelschädlinge. Der Befall von Verpackungen und Lagergütern ist nur bei einer hohen Luftfeuchtigkeit möglich.
Getreide ist hiervon besonders betroffen, da es offen gelagert wird und häufig eine dünne feuchte Schicht an der Oberfläche besitzt. Auf dieser sammeln sich zügig Schimmelsporen und Staubläuse.
Dabei ist zu beobachten, dass sich die kleinen Lästlinge nicht in das Mehl hineinfressen, sondern sich ausschließlich an den zugänglichen Bestandteilen aufhalten.
In einigen Studien
wird berichtet, dass Bücherläuse (als eine Unterart der Staubläuse) auch Getreidekörner als Nahrungsquelle nutzen können.
Fressen Staubläuse Kleidung?
Staubläuse fressen keine Kleidung und schädigen diese nicht. Es ist jedoch möglich, dass die kleinen Insekten im Kleiderschrank oder auf einzelnen Kleidungsstücken angetroffen werden. Ursächlich hierfür ist eine hohe Feuchtigkeit.
Im Gegensatz zu den schädlichen Kleidermotten haben Staubläuse kein Larvenstadium, in dem die Raupen die Sachen schädigen.
Nach dem Schlüpfen sehen die heranwachsenden Staubläuse aus wie adulte Tiere und ernähren sich auf die gleiche Weise.
Fressen Staubläuse Bücher?
Eine bekannte Unterart der Staubläuse ist die Bücherlaus, die jedoch keine Bücher und kein Papier frisst. Auch sie ernährt sich in erster Linie von Schimmelsporen, die auch in feucht gelagerten Büchern vorkommt.
Ihren Namen hat die Bücherlaus vermutlich durch ihren regelmäßigen Aufenthalt in Büchern. Auf den weißen Seiten fallen die kleinen Tiere leicht auf.
Fraßschäden verursacht sie dennoch nicht. Ihre Anwesenheit ist auf die Feuchtigkeit in den Büchern zurückzuführen. Feine Schimmelsporen können sich hier gut entwickeln und stellen eine gute Nahrungsquelle für die Bücherlaus dar.
Fressen Staubläuse Holz?
Staubläuse sind regelmäßig in hölzernen Strukturen anzutreffen, fressen das Holz jedoch nicht. Sie nutzen die bestehende Feuchtigkeit, um feine Schimmelsporen aufzunehmen und optimale Lebensbedingungen zu haben.
Insbesondere in der Natur werden Staubläuse an Bäumen, unter toter Rinde und an anderen feuchten Stellen angetroffen.
Dort nutzen sie ebenfalls feine Schimmelreste zur Nahrungsaufnahme. Sie selbst können das Holz nicht zersetzen.
Daher stellen Staubläuse keine Gefahr für Möbelstücke oder sogar strukturelle Bauteile in Häusern dar.
Staubläuse in der Natur
Die Ernährungsweise von Staubläusen in der Natur ist nicht erforscht und es gibt nur wenige Aussagen über die exakten Fressgewohnheiten.
Vorliegende Studien beziehen sich lediglich auf die weit verbreiteten Arten, die in Häusern vorkommen und auf den Befall von Getreidesilos.
Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Erkenntnisse über die Ernährung aus dem menschlichen Umfeld in Teilen auf die Natur übertragen lassen.
Auch hier benötigen Staubläuse feuchte und warme Bedingungen, um sich fortzupflanzen. In diesen Bereichen sind Schimmelsporen allgegenwärtig und ein Schwerpunkt als Nahrungsquelle wahrscheinlich.
Staubläuse an Nahrungsmitteln bekämpfen
Staubläuse im Mehl und an anderen Nahrungsmitteln lassen sich durch ein gutes Feuchtigkeitsmanagement und eine konsequente Zugangsbeschränkung gut bekämpfen. Der Einsatz von chemischen Mitteln ist selten erforderlich.
Die Lästlinge sind für die Fortpflanzung, die Nahrungssuche (Schimmel) und das direkte Überleben auf einen hohen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft angewiesen.
Ein vermehrtes Auftreten der Lästlinge ist ein guter Indikator für ein Problem des Wassergehalts in der Luft. Feuchte Keller, nasse Wände und schlecht gelüftete Räume schaffen optimale Umgebungsbedingungen für die Entwicklung.
Folgende Maßnahmen sollten daher zur Bekämpfung von Staubläusen eingeleitet werden:
- Ermittlung der Luftfeuchtigkeit (mit einem Hygrometer)
- Dauerhafte Reduzierung der Luftfeuchtigkeit auf unter 50%
- Entsorgung befallener Lebensmittel
- Luftdichter Verschluss bereits geöffneter Verpackungen
Insbesondere bauliche Probleme verursachen einen großen Aufwand in der Beseitigung, sind jedoch zwingend durchzuführen, um Schimmel entgegenzuwirken und Staubläuse langfristig loszuwerden.
Mehr hierzu findest du in unserem Artikel: Staubläuse – Sofort Erkennen Und Wirksam Bekämpfen
Der Einsatz von Chemikalien ist für die Bekämpfung meist nicht erforderlich. Der Effekt ist nur kurzzeitig und einige Arten haben bereits nachgewiesene Resistenzen entwickelt.
Zusammenfassung
Staubläuse sind Lästlinge die in erste Linie in zu feuchten Räumen anzutreffen sind und sich dort von Schimmelsporen ernähren.
Eine Reduzierung der Feuchtigkeit ist daher die beste und effektivste Maßnahme, um Staubläuse zu bekämpfen.
Vereinzelt kann auch ein Befall von Mehl und Getreide vorliegen, der jedoch die gleichen Maßnahmen erfordert.
