Das Vorhandensein kleiner Insekten im Haushalt und auf Lebensmitteln ruft schnell Ekel und Befürchtungen hervor. Schließlich kann es sich um diverse Schädlinge handeln, die eine Gefahr darstellen.
An erster Linie steht daher die Identifizierung des ungebetenen Gastes, um Maßnahmen ergreifen zu können.
Fällt der Verdacht schließlich auf die Staubläuse, stellt sich jedoch die Frage, was Staubläuse überhaupt sind.
Wir geben eine Einordnung und beantworten die wichtigsten Fragen.
Das sind Staubläuse
Staubläuse sind kleine ungefährliche Tiere die eine eigene Ordnung innerhalb der Insekten darstellen. Sie werden zwischen 1 mm und 10 mm groß, sind meist transparent bis bräunlich und ernähren sich primär von Schimmelsporen.
Sie kommen sowohl in der Natur als auch in menschlicher Umgebung regelmäßig vor. Dabei benötigen sie stets eine hohe Luftfeuchtigkeit, um nicht auszutrocknen und sich fortpflanzen zu können.
Staubläuse im Haus sind daher ein Indikator für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und beginnenden Schimmelwuchs (SO kommen Staubläuse ins Haus!)
Ihre geringe Größe und verdeckte Lebensweise sorgen dafür, dass ein Befall erst spät und bei Vorhandensein zahlreicher Tiere entdeckt wird (wie viele Staubläuse normal sind klären wir hier).
Staubläuse sind keine Läuse
Staubläuse stellen eine eigene Kategorie der Insekten dar und sind gar keine echten Läuse. Zwar ist ihr Erscheinungsbild ähnlich, jedoch ernähren sie sich nicht parasitär.
Im Gegensatz zu den Läusen sind Staubläuse nicht in der Lage Blut zu saugen, da ihre Mundwerkzeuge nur schwach ausgeprägt sind.
Staubläuse ernähren sich hauptsächlich von Schimmelsporen und nur bei einigen Unterarten auch von Lebensmitteln wie Mehl und Getreide.
Sie sind daher lediglich Lästlinge und keine Schädlinge.
Die 1 – 5 mm großen blutsaugenden Tier- und Menschenläuse haben einen abgeflachten Körper und abgesetzten Kopf. Sie unterscheiden sich von den Staubläusen durch den längeren Körper und die stark verkürzten Beine.
Sind Staubläuse Milben?
Staubläuse sind keine Milben, da sie eine eigene Kategorie innerhalb der Insekten darstellen. Sie unterscheiden sich von den Milben, die zu den Spinnen gehören, in erster Linie durch die unterschiedliche Lebensform und Anzahl der Beine.
Das Aussehen der Milben variiert jedoch stark, da sie eine große Artenvielfalt besitzen und viele verschiedene Erscheinungsformen und Lebensweisen aufweisen.
Die Größe der Milben kann zwischen 0,1 mm und 3 cm (bei den Zecken) betragen. Die Farbgebung ist meist eher bräunlich, kann jedoch auch viele stärkere Kontraste wie orange und weiß annehmen.
Eine Unterscheidung fällt mitunter schwer, kann jedoch über die Anzahl der Beine bei genauer Betrachtung erfolgen.
Staubläuse sind uralt
Die Ordnung der Staubläuse beinhaltet Insekten, die es bereits vor 300 Millionen Jahren gegeben hat und als eine der primitivsten ersten Form der Käfer bezeichnet wird.
Der griechische Name „Psocoptera“ stammt von den Worten „psokhos“ (abgenagt, abgerieben) und „ptera“ (Flügel) ab und ist ein Indiz für die eingeschränkte Flugfähigkeit vieler Exemplare.
Das lange Bestehen auf der Erde bei stark wechselnden Umweltbedingungen ist ein Indiz dafür, dass Staubläuse zwar einfach, aber auch sehr robust sind.
Staubläuse ist ein Sammelbegriff
Die Ordnung der Staubläuse ist paraphyletisch, was bedeutet, dass die Mitglieder dieser Ordnung nicht zwingend die gleichen Vorfahren und Ursprünge besitzen. Sie wurden lediglich auf Grund gemeinsamen Aussehens und ähnlicher Lebensweise zusammengruppiert.
Im Prinzip ist die Ordnung der Staubläuse eine Art Auffangbecken für alle Tiere, die eine gewisse Ähnlichkeit besitzen, jedoch nicht in andere Gattungen gepasst haben.
Aus diesen übrig gebliebenen Arten wurde die Gattung der Staubläuse (Psocoptera; neu: Psocodea).
Staublaus ist nicht gleich Staublaus
Die Kategorisierung der Staubläuse führt auch dazu, dass die Tiere zwar eine hohe Ähnlichkeit aufweisen, sich im Detail jedoch deutlich anders verhalten können.
Mit insgesamt über 5.000 Arten in 41 Familien und 3 Unterklassifizierungen existiert eine hohe Variabilität innerhalb der Staubläuse.
Dies zeigt sich unter anderem in der Wahl der bevorzugten Nahrungsmittel. Während ein Großteil der häuslichen Staubläuse sich fast ausschließlich von feinen Schimmelsporen ernährt, stellt die Bücherlaus eine Ausnahme dar und ist auch für Lebensmittel wie Getreide empfänglich.
Bücherläuse
Damit stellen die Bücherläuse eine besondere Bedeutung für den Menschen dar, denn der Befall von Nahrungsmitteln macht aus den Lästlingen nun Schädlinge.
Zwar sind auch die Bücherläuse für den Menschen nicht gefährlich, jedoch können durch das Vorkommen an Lebensmitteln beträchtliche Schäden entstehen.
Insbesondere in Getreidespeichern und Silos sind diese Staubläuse ein gefürchteter Gast.
Zusammenfassung
Staubläuse ist ein Sammelbegriff für kleine Insekten, die auch in menschlicher Umgebung vorkommen.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Schimmelsporen und gehen nur selten auf Lebensmittel über. Daher sind sie ein gutes Indiz für ein Feuchtigkeitsproblem, das behandelt werden sollte.
Staubläuse sind ungefährlich, ernähren sich nicht vom Blut und sind lediglich Lästlinge.
Bei der Bekämpfung von Staubläusen liegt der Fokus daher nicht auf der direkten Tötung der Tiere.