Marder oder Katze – Sicher Bestimmen! (Einfache Anleitung)


Ein merkwürdiges Geräusch in der Nacht, eine verdächtige Spur auf der Motorhaube – schnell entsteht die Befürchtung, dass sich ein Marder in dem Auto oder auf dem Dachboden eingenistet hat.

Doch ob es sich wirklich um einen Marder oder zum Beispiel eine Katze handelt ist gar nicht so leicht zu unterscheiden, denn die Wildtiere sind nachtaktiv und scheu. Wie eine Abgrenzung durchgeführt werden kann und welche Indikatoren es gibt betrachten wir in diesem Artikel.

Marder und Katze: Auf einen Blick

MarderKatze
Länge
(Kopf-Rumpf)
45 – 60 cmca. 50 cm
Gewicht1,3 – 1,8 kg4 – 5 kg
FußspurBallen, 5 Zehen, KrallenBallen, 4 Zehen
GeräuscheFauchen, Kreischen, TippelnSchreien, Miauzen
AktivitätNachtaktivTag- und Nachtaktiv
NahrungKleine Säugetiere, Vögel, Beeren, Samen, FrüchteKleine Säugetiere, Vögel
AufenthaltGeschützte BereicheGeschützte und offene Bereiche

Warum diese Indikatoren trotzdem keine Sicherheit geben und warum ich die Wildkamera von Opens in a new tab.GOpens in a new tab.aOpens in a new tab.rOpens in a new tab.dOpens in a new tab.eOpens in a new tab.POpens in a new tab.rOpens in a new tab.oOpens in a new tab. einsetze, um sicher zu gehen erfährst du natürlich auch.

Marder oder Katze: Die Fußspuren

Die Fußspuren von Mardern und Katzen unterscheiden sich durch die Anzahl der sichtbaren Zehen und die Abdrücke der Krallen. Während Katzen die scharfen Fortsätze in die Pfote einziehen sind diese bei Mardern großteils ausgefahren.

Katzenspuren besitzen vier Zehen, Marderspuren fünf.

Davon abgesehen sind die Fußspuren beider Tiere sehr ähnlich, auch wenn eine nahe Verwandtschaft nicht vorliegt. Der Abdruck ist gekennzeichnet durch einen viergliedrigen Ballen, der einem liegenden abgerundeten Kreuz ähnelt. Der untere Zapfen ist bei Mardern häufig schwächer ausgeprägt oder sogar eine Ausbuchtung nach Innen. Bei Katzen sind die 4 Seiten gleichmäßig.

Insgesamt ist der Fußabdruck circa 4 cm lang und auch 4 cm breit. Dies gilt für beide Tiere, da ihre Körpergröße nahezu identisch ist. Katzen haben auf Grund ihrer Züchtungsbreite stärkere Größenunterschiede. Diese sind jedoch nicht entscheidend, da stets auch Jungtiere die jeweilige Spur verursacht haben können.

Die Abdrucktiefe im Schnee hängt von der Flächenbelastung ab. Da Katzen ein schwerer als Marder sind und der Fußabdruck eine vergleichbare Größe besitzt sinken sie auch tiefer ein. Der Unterschied kann jedoch nur beim Vorhandensein beider Eindrücke festgestellt werden und ist ansonsten für den Laien nicht erkennbar.

Hilfreicher ist im Schnee, dass der komplette Fuß einsinkt und seine Form hinterlässt. Hierdurch sind der Ballen und die Zehen (und bei Mardern die Krallen) gut sichtbar und leicht zu unterscheiden.

Marderspuren im Auto

Der Marder hinterlässt im Motorraum eines Fahrzeugs markante Spuren, die ihn von der Katze unterscheiden, da diese nicht in das Innere eindringt und sich damit zufriedengibt außen Fußspuren zu hinterlassen.

Sollten verdächtige Abdrücke auf dem Fahrzeug entdeckt werden ist ein Blick unter die Motorhaube der nächste logische Schritt. ­Die Absuche nach Marderspuren umfasst drei wesentliche Kategorien

  1. Biss-Spuren
    Der geschützte Bereich eines Motorraums dient grundsätzlich als Unterschlupf und Rastplatz. Die gefürchteten Schäden lassen sich auf das Anbeißen und Knabbern an Kabeln und Steckern zurückführen. Die Kabel sind dabei eine Art Spielzeug und dienen nicht der Ernährung.

    Typische Stellen sind gummierte Steckköpfe, ummantelte Kabel und Verkleidungen. Hier sollte zu erst nach Beschädigungen gesucht werden.

    Auch wenn das Auffinden der Knabberspuren kein eindeutiges Zeichen für einen aktuellen Befall ist (da diese auch schon älter sein könnten), sollte unmittelbar mit der Bekämpfung begonnen werden.

    Außerdem empfiehlt es sich die Schäden zu dokumentieren, um einen Nachweis für sich und die Versicherung zu haben.

    Einigen dieser Gummiverbindungen wird nachgesagt aus Kostengründen Fischmehl beigemischt bekommen zu haben, was eine Ursache für die Attraktivität sein könnte. Jedoch ist diese Theorie nicht bewiesen.
  2. Nahrungsreste
    In dem Motorraum kommen die Tiere zur Ruhe und verspeisen häufig gefundene / erlegte Nahrung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dann auch Überreste finden lassen.

    Eine beliebte Ruhestelle ist auf dem Motorkopf, da hier relativ viel Platz ist und die Restwärme in der kalten Jahreszeit anziehend wirkt. Daher sind hier auch die meisten Überreste zu finden. Dies können Schalen und Kerne, aber auch Knochen und Fell sein.

    Sein Geschäft hinterlässt der Marder übrigens nur selten dort. Dazu ist der Platz zu eng und die Tiere zu reinlich.
  3. Weitere Beschädigungen
    Der Marder richtet sich gerne im Motorraum ein und nutzt hierfür Verkleidungen und Abdeckungen. Diese werden bearbeitet und für die „Inneneinrichtung“ genutzt.

    Sehr häufig ist die Isolierung der Motorraumklappe betroffen. Diese wird abgelöst und so ergibt sich zwischen Isolierung und Klappe ein bequemer Schlafplatz.

    Außerdem sind Seiten- und Bodenverkleidungen ein regelmäßiges Opfer von Mardern. Dabei gilt: Desto weicher und bequemer das Material, desto beliebter ist es.

    Solche Beschädigungen sollten repariert werden, um dem Marder den Aufenthalt so unbequem wie möglich zu machen. Außerdem ist eine regelmäßige Kontrolle notwendig, um die Wirksamkeit der Maßnahme zu überprüfen.

Während ein Auffinden dieser Spuren auf einen aktuellen Marderbefall hindeuten, ist ein Fehlen dieser Indikatoren kein sicheres Zeichen, dass kein Marder vorhanden ist.

Kotspuren von Marder und Katze

Kotspuren von Mardern und Katzen können ebenfalls als Unterscheidungskriterium genutzt werden. Die Größe und Form sind dabei sehr ähnlich, wobei die Losung von Mardern häufig ein eingedrehtes Ende besitzt. Die größten Unterscheide ergeben sich aus der Struktur und dem Inhalt, der bei Mardern oft von Essensresten (Fell, Knochen, Schalen, Samen) durchsetzt ist.

Auf Grund der sehr ähnlichen Größe der Tiere kann keine entscheidende Aussage über die Menge oder den Durchmesser des Kots getroffen werden. Katzen neigen dazu kürzere Segmente (Mehrere bis 4 cm) abzusetzen, während Marder eher ganze Segmente (Einzeln bis 8 cm) produzieren. Es lässt sich daraus jedoch nicht zweifelsfrei ableiten, um welche Tierart es sich handelt.

Bei der Form gibt es lediglich den kleinen Unterschied, dass bei den Mardern das Ende eingedreht sein kann. Dies liegt an der Bewegung der Tiere, die sie beim Absetzen durchführen. In der Praxis kann man darauf achten, es ist jedoch meist sehr schwer zu erkennen (wie man auf den Bildern sieht).

Katzenkot (kürzer und weniger Struktur)

Eindeutig ist jedoch der Inhalt der Losung, der durch die Nahrungsaufnahme geprägt ist. Hauskatzen ernähren sich von Katzenfutter und erlegen Kleintiere (Mäuse, Vögel) eher aus dem Jagdtrieb heraus (und weniger als Nahrungsquelle).

Marder hingegen haben ein sehr breites Portfolio und fressen, was es gerade in der Natur gibt. Dies sind sehr häufig Beeren und Früchte, was zu einer stark abweichenden Färbung und Schalenresten führen kann.

Außerdem sind Kleintiere ein beliebter Nahrungsbestandteil und werden in großen Teilen verspeist. Dies führt dazu, dass auch Fellreste und kleine Knochen im Kot enthalten sein können.

Dies ist bei einer Katze nicht der Fall und ein eindeutiger Hinweis auf einen Marder.

Den Kot findet man dabei häufig in der Nähe der Ruhestätten und an exponierten Stellen (auf Steinen, Baumstämmen). Ein solcher Platz wird von dem Marder auch gerne öfter aufgesucht.

Alles zum Thema Marderkot mit noch mehr Bildern gibt es hier: Wie Sieht Marderkot Aus?

Geräusche von Marder und Katze

Neben den optischen Hinweisen auf einen Marder gibt es auch akustische Möglichkeiten sie von einer Katze zu unterscheiden. Die Laute des Marders sind ein Fauchen und Kreischen, auch schon mal begleitet durch ein leichtes Grunzen und Schnauben.

Im Dachboden stellt sich dies als sehr markant dar und wird zusätzlich durch die Trappelgeräusche und Nestaktivitäten begleitet. Dies kannst du hier sehr gut hören:

Auf dem Dachboden findet man Katzen eigentlich nicht an. Sie haben alles was sie brauchen in der menschlichen Umgebung. Sie benötigen dort weder Unterschlupf, noch richten sie dort ein Nest ein. Ihre Trappelgeräusche wären weniger „hart“ und deutlich leiser.

Geräusche auf dem Dachboden sind fast nie eine Katze.

(Für wilde Katzen gilt dies natürlich nur eingeschränkt)

Eine Katze verursacht wie der Marder ebenfalls Kreischgeräuche, diese sind jedoch deutlich langgezogener und hochfrequenter. Die Lautstärke einer Katze ist grundsätzlich höher. Katzengejammer und -geschrei kann auch mit dem Weinen von Kleinkindern verwechselt werden. Katzen geben außerdem ihr typischen Miauzen von sich, was Marder niemals tun.

Sind weder eindeutige optische Spuren, noch akustische Anzeichen erkennbar fällt es aber schwer eine Unterscheidung zu treffen. Ein zusätzliches Indiz kann aber die Jahrezeit sein.

Marder oder Katze: Jahreszeiten

Die Aktivität von Katzen und Mardern richtet sich insbesondere bei den Wildtieren nach einem Jahresrhythmus, der ein Indikator dafür ist, um welches Tier es sich nun handelt.

Während (Haus-)Katzen eine Umgebung besitzen, die ihnen über das ganze Jahr hinweg einen warmen und sicheren Unterschlupf mit stets ausreichend Futter zur Verfügung stellt, sieht dies bei Mardern anders aus.

Die Wildtiere sind stark an die Umweltbedingungen gebunden. Während es im Frühjahr und Sommer ein großes Nahrungsangebot gibt, ist dies im Winter nur bedingt vorhanden.

Die auftretende Kälte macht es den Tieren zusätzlich schwer und erzeugt eine weitere Anpassung des Verhaltens.

Die Aktivitäten und Abläufe der Tiere sind außerdem stark auf die Fortpflanzung und Versorgung des Nachwuchses ausgelegt.

In der Summe zeigen die Aktivitäten der Marder einen deutlichen Jahresverlauf. Während im Winter insgesamt eine geringere Bewegungsrate zu beobachten ist, steigt diese zum Sommer hin deutlich an.

(Genauer habe ich dies hier beschrieben: Marder: Aktive Uhrzeiten im Detail – Tabelle & Grafik).

Es ist also wahrscheinlicher, dass verdächtige Indikatoren im Sommer auf einen Marder zurückzuführen sind.

Im Winter sorgt eine geringere Aktivität der Marder und gleichbleibende Rate bei Katzen dafür, dass es sich eher um die Haustiere handelt, die ihr Unwesen treiben.

Marder oder Katze: Uhrzeiten

Es zeigen sich bei den Aktivitäten der Marder deutliche Unterschiede im Tagesverlauf. Grundsätzlich sind die Wildtiere nachtaktiv und haben zwei Bewegungshöhepunkte während der Dunkelheit.

(Ebenfalls in diesem Artikel: Marder: Aktive Uhrzeiten).

Dieses Muster wird im noch kalten Frühjahr unterbrochen, da die Tiere gleichzeitig ihren Nachwuchs mit Nahrung und Wärme versorgen müssen und so häufiger und länger im Nest sind. Dies zwingt sie dazu auch tagsüber vermehrt auf Nahrungssuche zu gehen.

Katzen besitzen diesen Rhythmus nicht und haben ein sehr individuelles Bewegungsmuster. Sie sind auch nachts unterwegs, haben sich aber in großen Teilen an den Aktivitätsverlauf in ihrem menschlichen Haushalt angepasst.

Streifzüge mitten in der Nacht sind bei ihnen unwahrscheinlicher und können eher auf einen Marder zurückzuführen sein.

Für wild lebende Katzen ist dies nicht unbedingt zutreffend, da sie sehr bedarfsorientiert unterwegs sind. Eine so klare Tendenz zur Nachtzeit wie ein Marder haben aber auch sie nicht.

Entscheidendes Hilfsmittel

Fußspuren, Nahrungsreste und Geräusche sind gute Indikatoren, die eine Unterscheidung zwischen Marder und Katze erleichtern.

Eine 100%ige Sicherheit verschafft jedoch nur eine Sichtung des Tiers.

Dies kann natürlich durch Zufall geschehen oder durch eine systematische Beobachtung in dem Gebiet. Ein stundenlanges Warten zur Nachtzeit ist aber nicht sehr angenehm und auch keine Garantie eine Sichtung zu machen.

Bei einer nicht ganz sicheren Situation empfehle ich daher elektronische Hilfsmittel einzusetzen. Dies können natürlich Überwachungskameras sein, die am Haus (bzw. in dem betroffenen Gebiet) angebracht sind. Der Nachteil solcher Systeme ist jedoch ihr hoher Preis (der häufig einige hundert Euro umfasst) und der große Aufwand im Vergleich zu einem relativ geringen Nutzen.

Für diesen zeitlich überschaubaren Bereich können viel besser so genannte Wildkameras eingesetzt werden. Diese sind leicht zu installieren und deutlich preiswerter in der Anschaffung.

Ich nutze für solche Zwecke die Wildkamera von GardeProOpens in a new tab.. Diese ist besonders leistungsfähig (auch Nachts!) und besitzt eine solide Verarbeitung. Sie ist absolut zuverlässig und hilft dir schnell herauszufinden, ob es sich um einen Marder oder eine Katze handelt.

Natürlich kannst du auch jede andere Kamera oder ein eigenes Überwachungssystem nutzen. Du solltest bloß nicht zu viel Zeit mit der Suche nach dem besten System verschwenden. Ein schnelles Ergebnis ist hier wichtiger, um zeitnah Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Martin

Martin ist Gründer und Autor bei ungeziefer-pilot und besitzt einen weiten Erfahrungsschatz, den er gerne teilt. Der richtige Umgang und der Einsatz wirklich effektiver Mittel liegen ihm besonders am Herzen.

Verwandte Themen: