Marienkäfer in der Wohnung loswerden – Plage erfolgreich bekämpfen


Marienkäfer sind beliebte Insekten, die einen guten Ruf genießen und gern gesehen sind.

Vor allem im Herbst jedoch tauchen sie vermehrt auch in Haus und Wohnung auf und mitunter kann es zu einer richtigen Invasion kommen, denn in dieser Zeit treten die kleinen Insekten häufig in Schwärmen auf.

Es stellt sich die Frage, wie man mit den Käfern umgehen sollte und wie man sie schonend loswerden kann.

Wie leben Marienkäfer?

MarienkäferOpens in a new tab. sind kleine flugfähige Käfer mit einem halbrunden Körper, der meist durch Punkte gekennzeichnet ist.

Klassischer Siebenpunkt

Es gibt weltweit über 2500 Arten von denen 68 in Deutschland heimisch sind. Der bekannteste ist der rote Siebenpunkt-Marienkäfer, der auch zu den größten Exemplaren gehört. Es gibt aber auch gelbe, schwarze, braune und diverse andere Arten, die sich bei uns wohlfühlen.

Der Vierundzwanzigpunkt

Inzwischen heimisch ist auch der Asiatische Marienkäfer (Harlekin)Opens in a new tab., der weniger anspruchsvoll in seiner Nahrungswahl und deutlich robuster gegenüber Krankheiten ist. Sein Appetit bezieht dabei auch die Larven aller Marienkäfer ein und fördert so seine auftretende Dominanz.

Asiatischer Marienkäfer (Harlekin)

Die meisten Marienkäfer ernähren sich von Schild- und Blattläusen und nehmen auch Insekteneier, Milben, Wanzen, Larven und andere kleine Insekten zu sich.

Sind Marienkäfer schädlich oder gefährlich?

Marienkäfer sind nicht gefährlich für den Menschen. Sie ernähren sich nicht parasitär und beißen und stechen nicht.

Nützlich gegen Blattläuse

Der Marienkäfer hat jedoch ein gelbes Verteidigungssekret, das er (beim so genannten Reflexbluten) absondert, wenn ihm etwas nicht geheuer ist. Diese gelbe stinkende Flüssigkeit wird durch Drüsen an den Hinterbeinen abgegeben und ist giftig für andere kleine Insekten (wie Ameisen). Für uns Menschen spielt die Flüssigkeit jedoch keine Rolle. Allergische Reaktionen sind nicht bekannt.

Durch das Auftreten in Schwärmen kann es sein, dass bestimmte Arten (wie der Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer) einen Blattfraß verursachen, der einen Schaden für die Landwirtschaft darstellt.

Im privaten Bereich spielt dies jedoch keinerlei Rolle und du kannst den kleinen Käfern weiterhin gesonnen sein.

Halten Marienkäfer Winterschlaf?

Ja, Marienkäfer halten einen Winterschlaf. Sie besitzen einen ausgeprägten saisonalen Lebensrhythmus mit einer hohen Aktivität im Sommer und einem tiefen Ruhephase im Winter.

Hierzu bauen sie zur warmen Jahreszeit Energiereserven auf, die sie im Winter nutzen.

Den Winterschlaf halten Marienkäfer im Freien in geschützten Bereichen. Dabei bevorzugen sie Hohlräume, Ritzen und andere abgeschlossene Räumen. Durch verschiedene Stoffe im Körper sind sie gegen Frost geschützt und können den Winter überleben.

Häufig sind Marienkäfer dabei mit anderen Exemplaren zusammen anzutreffen und können so eine beträchtliche Anhäufung von ruhenden Käfern darstellen. Ansammlungen von mehreren Hundert oder Tausend Tieren sind keine Seltenheit.

Warum kommen Marienkäfer in die Wohnung?

Marienkäfer schließen sich bei sinkenden Temperaturen zu einem Schwarm zusammen und begeben sich so auf die Suche nach einem Winterquartier. Durch die große Anzahl sind sie besser gegenüber Fraßfeinden geschützt und haben bessere Chancen einen geeigneten Schlafplatz zu finden.

Die Suche nach einem Quartier für den Winter kann auch dazu führen, dass sich ein Schwarm bildet, der in Richtung Süden zieht, um so den niedrigen Temperaturen zu entgehen. Dabei verlassen sie sich unter anderem auf einen günstigen Wind, der sie in die richtige Richtung trägt.

Schwärme kommen außerdem vor, wenn eine große Population von Marienkäfer einen Nahrungsmangel erfährt und sich auf die Suche nach einem neuen Platz sucht. Diese Schwarmform kommt auch im Sommer vor.

Während viele Marienkäferarten Schwärme bilden können ist der inzwischen dominante Asiatische Marienkäfer besonders gern mit viele Tieren unterwegs. Wenn du also einen Schwarm siehst, sind dies meist Harlekin-Exemplare.

Woher kommt ein Marienkäferschwarm?

Ein Marienkäferschwarm bildet sich in kurzer Zeit durch eine Ansammlung von Marienkäfern, die in räumlicher Nähe zueinander sind. Der genaue Auslöser kann vielschichtig sein und wie es genau zum Auslösemoment kommt ist nicht bekannt.

Möglicherweise kommt es zu einer chemischen Kommunikation zwischen den Käfern, die sich daraufhin sammeln. Vielleicht ist es aber auch nur ein Auslösemoment wie ein losfliegendes Exemplar, dass die Bedürfnisse der anderen Käfer trifft und so das Ganze ins Rollen bringt.

Es ist wahrscheinlich, dass solche Schwärme in Bereichen entstehen, die eine gewisse Größe umfassen und sowohl Nahrung als auch ausreichend Wasser beinhalten. Naturnahe Feuchtbereiche (Flüsse, Moore, Seen, Wiesen) sind hierfür prädestiniert.

Ich selbst habe 1998 an der Ostsee einen solchen Schwarm miterlebt, bei dem die Tiere in kürzester Zeit und millionenfach auftraten. Sie kamen aus dem nichts und waren überall. Der ganze Körper war voller Tiere und sie flogen auch in Mund und Nase. Eine Flucht ins Wasser hat nicht geholfen und so haben wir zügig den Strand verlassen.

Der Ort war von viel Wald und Moor umgeben und bot so gute Bedingungen für das Entstehen eines Schwarms. Natürlich könnte dieser auch woanders entstanden sein, aber die Möglichkeit besteht durchaus.

Wie kommen Marienkäfer in die Wohnung?

Marienkäfer nutzen offene Fenster und undichte Spalten um in das Innere zu gelangen. Dabei suchen sie nicht unbedingt die Nähe des Menschen, sondern werden von der Wärme angezogen.

Sie überwintern eigentlich nicht in unserer Nähe, denn unsere Wohnbereiche sind ihnen u warm und so können sie ihren Stoffwechsel nicht ausreichend herunterfahren.

Die meisten Marienkäfer, die sich bei uns ansiedeln kommen eher aus Versehen, denn sie sind auf der Suche nach einem Unterschlupf und kleine Öffnungen bevorzugen sie besonders. Ihnen ist der Schutz wichtiger als die Temperatur.

Zu einer großen Anzahl der Käfer in den eigenen vier Wänden kommt es durch ihre Tendenz zusammen auf Quartiersuche zu gehen. Eine richtige Marienkäferplage in der eigenen Wohnung entsteht häufig, wenn sich ein Schwarm in der Nähe auf Quartiersuche begeben hat.

Dann können viele hundert bis tausend Tiere in der Wohnung sein, die es schonend zu entfernen gilt LINK

Wie überleben Marienkäfer im Winter in der Wohnung?

Marienkäfer suchen geschützte Bereiche mit niedrigen Temperaturen auf. Wärmere Bereiche sind für sie nicht ideal, da dies ihren Stoffwechsel zu sehr stresst.

Daher sind Wohnbereiche für Marienkäfer nicht geeignet. Ihre Energiereserven würden nicht ausreichen, um sie über den Winter zu bringen.

Außerdem fehlt ihnen Nahrung, falls der Winterschlaf unterbrochen wird. Die wenigsten Haushalte beherbergen Blattläuse in großer Zahl.

Sollten sich die Marienkäfer in kalten Räumen (Keller, Garage) aufhalten ist die Möglichkeit eines Überlebens deutlich größer. Hier kommt es auf die genaue Temperatur an. In jedem Fall stehen ihre Chancen im Freien größer.

Idealerweise bemühst du dich also die Marienkäfer einzusammeln und in einem geschützten Bereich im Freien wieder auszusetzen.

Wie kann man Marienkäfer loswerden?

1. Bewegliche Exemplare freilassen

Sind die Marienkäfer erst kürzlich in die Wohnung gelangt werden sie sich noch bewegen und herumfliegen. Ihr Winterschlaf hat noch nicht begonnen.

Diese Exemplare kannst du einfach freilassen, indem du ein Fenster öffnest und sie herausfliegen lässt.

Das kann etwas dauern und die schnellere Methode ist ein Glas, dass du über das Tier stülpst. Dann kannst du ein Blatt Papier unter die Glasöffnung schieben. Den gefangenen Marienkäfer lässt du dann einfach wieder draußen frei.

2. Bereits erstarrte Marienkäfer Einsammeln

Sind die Marienkäfer unbeweglich hat ihr Winterschlaf wahrscheinlich schon begonnen. Tote Exemplare sind nur schwer von schlafenden zu unterscheiden und deswegen solltest du immer von lebenden Käfern in Starre ausgehen.

Der beste Ort für die Winterschläfer ist nun ein kalter geschützter Ort. In der Wohnung solltest du die Marienkäfer nicht behalten.

Mache dich zunächst auf die Suche nach einem geeigneten Quartier. Schaue in deinem Garten oder der Umgebung nach kleinen Öffnungen und Spalten (zum Beispiel in Bäumen oder am Gartenhäuschen).

Nachdem du eine passende Stelle gefunden hast solltest du die Käfer einsammeln und zügig dorthin bringen.

3. Marienkäferplage ansaugen und sammeln

Das Gleiche machst du auch, wenn es sich um eine Invasion handelt. Erst ein neues Versteck im Kalten suchen und dann einsammeln.

Durch die hohe Anzahl an Marienkäfern ist ein einzelnes Einsammeln jedoch nicht sinnvoll. Hier helfen Handfeger und Schaufel. So kannst du die Tiere schonend aufnehmen und bewegen!

Bei sehr unzugänglichen Stellen und einer richtigen Plage kannst du einen Staubsauger nehmen über dessen Öffnung du eine Socke oder einen Strumpf stülpst. Stelle die Saugleistung auf Minimum und öffne die Bypassschieber, damit die Käfer nicht geschädigt werden.

Anschließend kannst du die Käfer aus der Socke in das neue Quartier verfrachten.

4. Fliegengitter installieren produkt

Die Marienkäfer kommen jeden Herbst und neigst du zu offenen Fenstern ist der wirksamste Schutz ein Fliegengitter. Nicht nur wegen der Käfer würde ich dir empfehlen in jedem Raum mindestens ein Fenster damit auszustatten. Fliegen, Mücken, Wespen und Gnitzen bleiben so ebenfalls draußen.

Es gibt zahllose Modelle und verschiedene Methoden das Gitter anzubringen. Ich würde dir eine Konstruktion mit einem festen Rahmen empfehlen. Die ist langfristig stabil und sieht dabei auch ordentlich aus. Du musst nicht jedes Jahr die Kanten kleben und kannst das Gitter außerdem mit einem Handgriff auch mal herausnehmen.

Ich bin mit dem Fliegengitter von empasaOpens in a new tab. sehr zufrieden, das erfüllt alle meine Anforderungen, gibt es in verschiedenen Größen und Farben und ist preislich absolut top. Du kannst aber auch jedes andere Gitter deiner Wahl einsetzen!

5. Spalten und Ritzen schließen

Neben offenen Fenstern kommen die Marienkäfer auch über alle anderen Öffnungen die groß genug sind in die Wohnung.

Undichte Stellen in den Wänden, an den Fenstern und Co sind ein häufiger Eindringpunkt. Gerade im Keller und anderen wenig genutzten Räumen kann eine Marienkäferplage so schnell auftreten.

Sollte abgedichtet werden

Zusätzlich zu den Fliegengittern solltest du daher schauen, dass solche Öffnungen effektiv und langfristig abgedichtet werden. Je nach Ort und Material sind unterschiedliche Methoden sinnvoll. Häufig reicht aber einfaches Silikon aus dem Baumarkt aus.

Dabei ist darauf zu achten nicht kopflos jede Öffnung zu verschließen. Gerade im Bereich von Fenstern gibt es auch Drainageöffnungen, die nicht abgedichtet werden dürfen. Schaue dir solche Löcher vorher genau an!

6. Zugänge mit natürlichen Heilmitteln besetzen

Willst du kein Fliegengitter installieren oder ist dies nicht möglich kann eine Alternative das Platzieren von Pflanzen sein, die Marienkäfer abschrecken.

Diese natürlichen Heilmittel haben jedoch nur eine eingeschränkte Wirksamkeit und sollten nicht überbewertet werden.Vielleicht reduzieren sie etwas den Eindringfaktor, sind jedoch bei weitem nicht so wirksam wie ein Fliegengitter!

Lavendel hilft (angeblich)

Empfohlen werden hierbei gerne Lavendel, Knoblauch und Lorbeer. Stelle hierzu einfach passende Blumentöpfe mit den Pflanzen auf die Fensterbank und beobachte, wie sich das Problem entwickelt.

Martin

Martin ist Gründer und Autor bei ungeziefer-pilot und besitzt einen weiten Erfahrungsschatz, den er gerne teilt. Der richtige Umgang und der Einsatz wirklich effektiver Mittel liegen ihm besonders am Herzen.

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