In Menschennähe angesiedelte Marder können laut sein, wuseln über den Dachboden, kreischen Nachts und überfallen auf der Nahrungssuche gerne Mülleimer. Sie vergreifen sich an Kabeln und hinterlassen Essensreste, Knochen und Kot. Doch wie sieht Marderkot eigentlich aus?
Marderkot ist wurstförmig mit einem Durchmesser von bis zu 1,5 cm und erreicht eine Länge von 8 – 12 cm. Er hat häufig ein gedrehtes Ende und beinhaltet unverdaute Reste, die die Farbe und Konsistenz bestimmen.
Der Marderkot ist eines der verlässlichsten Anzeichen für das Vorhandensein eines Marders und sollte unbedingt beachtet werden. In diesem Artikel beantworten wir die Fragen: Wie sieht Marderkot genau aus (inkl. Galerie), Wie riecht er eigentlich und Wo findet man ihn?
Los geht’s!
Warum Marderkot (unter)suchen?
Die unheimliche Scheu der Tiere erschwert es dir ungemein einen Befall zu verifizieren. Ein suspektes Kratzen auf dem Dachboden oder ein paar Spuren auf der Motorhaube sind keine sicheren Indikatoren.
Es gilt weitere Indizien wie Nahrungsreste (zum Beispiel im Motorraum) ausfindig zu machen und Verursacher festzustellen.
Eine der verlässlichsten Methoden dabei ist das Auffinden und die Untersuchung von Exkrementen der Tiere. Diese unterscheiden sich deutlich von anderen Tieren und machen einen Befall überhaupt erst mal sichtbar.
Wie sieht Marderkot aus?
Marderkot ist wurstförmig mit einem Durchmesser von bis zu 1,5 cm und erreicht eine Länge von 8 – 12 cm. Er hat häufig ein gedrehtes Ende und beinhaltet immer unverdaute Reste der aktuellen Nahrung wie Fell, Knochen, Federn, Samen und Beeren. Die Inhalte bestimmten auch die Farbe des Marderkot, der aber meist dunkelbraune bis schwarze Töne aufweist. Die Konsistenz ist abhängig von der Nahrung und variiert zwischen fest und breiförmig.
Das Aussehen ist vergleichbar mit dem Kot von Katzen und auch Füchsen. Der größte Unterschied zu Katzen ist dabei die offene Position des Marderkots, der sich keine Mühe macht diesen zu vergraben. Außerdem unterscheidet sich die Nahrung und damit auch die Erscheinung, da Katzen deutlich weniger räuberisch unterwegs sind.
Die Abgrenzung zur Ausscheidung von Füchsen kann gut über den Ablageort gemacht werden, denn Füchse suchen keine erhöhten Stellen auf. Auch ist ihr Kot nicht von Früchten und Beeren durchsetzt, was sich in der unterschiedlichen Geruchsentwicklung äußert.
Marder winden und drehen ihre Hüfte während sie die Losung absetzen. Dies wirst du zwar selten beobachten können, aber das Ergebnis ist dafür um so eindeutiger. Der Kot ist dadurch spiralförmig gedreht und von dem anderer Tiere unterscheidbar.
Neben der leicht spiralartigen Form sind die noch vorhandenen Nahrungsreste einer der besten Indikatoren, dass tatsächlich Marderkot vorliegt.
Die große Bandbreite ist beeindruckend und zeigt das komplette Nahrungsspektrum. Natürlich kommen die einzelnen Erscheinungsformen nicht alle parallel vor, sondern zeigen lediglich was insgesamt möglich ist.
Wo findet man Marderkot?
Marder setzen ihren Kot (auch Losung genannt) an wiederkehrenden und offenen Orten ab. Sie verbuddeln ihn nicht (wie zum Beispiel Katzen mit ähnlich aussehenden Ausscheidungen) und hegen keine besondere Vorsicht bei der Platzwahl.
Häufig sind die Kotansammlungen an offenen Plätzen wie auf Felsen, an Holzstämmen und am Wegesrand zu finden.
Dabei halten die Marder zwar ihre Nester von ihren Ausscheidungen frei, einen besonders großen Abstand pflegen sie aber nicht. Auf Dachböden sieht man häufig die Mardertoilette in unmittelbarer Nähe des Nistplatzes.
Hast du also den Verdacht, dass sich ein Marder eingemietet hat, musst du keine besonderen handwerklichen Maßnahmen ergreifen und Verkleidungen oder ähnliches entfernen. Es reicht, wenn du an den vermeintlichen Aufenthaltsorten nach dem Marderkot Ausschau hältst.
Wie riecht Marderkot?
Der Kot von Mardern hat einen charakteristischen Geruch und ist moschusartig, süß und fruchtig. Er ist grundsätzlich nicht unangenehm (wenn er frisch ist) und wird mit feuchtem Heu oder dem Duft von Veilchen verglichen.
Auch hier bestimmt natürlich die exakte Nahrungszusammensetzung den Geruch des Kots. Insbesondere im Spätsommer wenn Beeren und Früchte bis zu 30 % der Nahrung ausmachen ist der süßliche Geruch sehr prägnant.
Da Füchse Beeren deutlich weniger häufig verzehren liegt hier einer der besten Unterscheidungskriterium vom Marder- zum Fuchskot.
Falls du also mutig genug bist, kannst du gerne einmal eine Nase voll des Marderkotgeruchs nehmen und dich überraschen lassen wie gering der Gestank ausfällt.
Ist Marderkot gefährlich?
Den Hinterlassenschaften von wilden Tieren werden häufig sehr schlechte Eigenschaften nachgesagt und es stellt sich die Frage, ob Krankheiten durch die Ausscheidungen übertragen werden können.
Grundsätzlich muss man sagen, dass der Kot der Marder natürlich nicht gesund ist (wie von jedem anderen Tier auch nicht).
Es gibt jedoch KEINE Nachweise darüber, dass Krankheiten vermehrt über die Losung von Mardern übertragen werden oder eine erhöhte Gefahr darstellen. Dies liegt natürlich auch daran, dass der Kontakt des Menschen zu Marderkot sehr eingeschränkt ist.
Einen solchen Kontakt gibt es eigentlich nur, wenn der Marderkot entfernt wird (und das ist etwas, was du sicher nicht sehr häufig in deinem Leben tun wirst).
Wie entfernt man Marderkot?
Solltest du jedoch in die Verlegenheit kommen, dass du den Kot entfernen musst, kannst du dies mit einfachen grundlegenden Schutzmaßnahmen ohne Probleme durchführen.
Nutze hierfür ein Paar handelsübliche Einmalhandschuhe und bei sehr trockenem Kot auch einen Atemschutz (damit du keine feinen aufgewirbelten staubigen Partikel einatmest).
Ein normaler Haushaltslappen oder Schwamm und etwas Essigreiniger sind genug um den Marderkot dann nachhaltig zu entfernen.
Es kann sein, dass der Geruch der Mardertoilette im Anschluss trotz des Essigs noch etwas in der Luft hängt. Lüfte hier einfach noch eine Weile intensiv und der Geruch wird sich verflüchtigen.
Welche Marder können es sein?
In Deutschland sind der Steinmarder und der Baummarder die häufigsten Vertreter ihrer Gattung.
Der Baummarder ist dabei das seltener anzutreffende Tier, da er sich vom Menschen fernhält und in Wäldern zu Hause ist. Er ist dunkelbraun gefärbt und besitzt einen gelblichen Kehlfleck. Der Körper wird bis zu 55 cm und der Schwanz bis zu 27 cm lang.
Der Steinmarder hat ebenfalls einen langgestreckten Körper und ist nur unwesentlich kleiner als der Baummarder. Seine Färbung ist eher graubraun und markant ist der weiße Kehlfleck.
Der große Unterschied ist der Lebensraum, denn in Dachböden und Autos fühlt sich nur der Steinmarder so richtig wohl und sucht den Schutz und die Nähe des Menschen. (Wie so ein Marderbau aussieht liest du hier)
Wenn du ein aktives Marderproblem hast, handelt es sich meist um einen Steinmarder!
Marder sind allgemein nachtaktiv und scheu. Selbst in menschlicher Umgebung suchen sie keinen Kontakt und meiden ein Aufeinandertreffen. Sie sind lediglich an den Annehmlichkeiten in unserer Umgebung interessiert, nicht aber an uns.
Wann genau Marder aktiv sind kannst du hier genau nachlesen: Marder: Aktive Uhrzeiten im Detail (Tabelle & Grafik)
Einen Marder tatsächlich zu Gesicht zu bekommen ist also gar nicht so einfach! (Selbst wenn er sich in der Umgebung eingenistet hat)
Bilder zur Verfügung gestellt von: www.planetpassion.eu