Marder Bau – Wie sieht er aus, Wo findet man ihn?


Marder sind unbeliebte Gäste im Haus, Auto und auf dem Hof. Sie dringen in Dachböden ein und zerfressen Isolierungen und Kabel.

Aber wo hält sich der Marder eigentlich auf? Hat er einen Bau für die Aufzucht?

Übrigens: In Deutschland geht es bei den „Mardern“ eigentlich immer nur um zwei Arten: den Stein- und den Baummarder. Auf Grund dieser Dominanz, geht es hier auch nur um diese beiden.

Marder Bau: Das erwartet dich

Marder besitzen keinen klassischen Bau, sondern mehrere Schlafplätze, die in ihrem weiten Revier verteilt sind und regelmäßig gewechselt werden. Für die Aufzucht des Nachwuchses bauen sie eine Art Nest, in dem sie die Jungtiere mehrere Monate versorgen.

Das Mardernest (der Marderbau) wird einmal eingerichtet und dann nicht mehr gewechselt. Es kann in Folgejahren erneut besetzt werden.

In menschlichen Behausungen sorgt dieser Bau häufig für Probleme durch die Hinterlassenschaften, Geräuschbelästigungen und Schäden im Umfeld.

Wie sieht der Marderbau aus?

Marder nutzen zum Nestbau bereits vorhandene Hohlräume und geschützte Bereiche, in denen sie ausreichend Schutz vor der Witterung und anderen äußeren Einflüssen haben.

Dabei graben die Marder jedoch keine Löcher in die Erde, sondern nutzen existierende Hohlräume. Vorzugsweise befinden sich diese etwas erhöht. So ist der hilflose Nachwuchs am besten geschützt.

Für den Bau nutzt der Marder Zweige, Gräser und Gestrüpp um eine Liegekuhle zu schaffen, in der sich die Jungtiere später aufhalten. (Daher wird der Bau auch häufig „Nest“ genannt.)

Die Schlafplätze, in denen der Marder „wohnt“ sind ebenfalls solche entlegenen Bereiche. Hier zieht sich der Marder zur Ruhe und zum Schlaf zurück. Jedoch sind diese Orte nicht wie ein Nest gestaltet und häufig nur karg ausgebaut.

Marderbau: Hier findet man ihn

In der Natur werden Hohlräume in Baumstämmen, Felsspalten, kleine Ausbuchtungen in steilem Gelände und verlassene Bauten anderer Tiere bevorzugt.

In menschlicher Umgebung werden Dachböden, bauliche Vorsprünge, Baumstammhaufen und sämtliche weitere ruhige und dunkle Hohlräume genutzt.

Auf dem Dachboden baut der Marder das Nest nicht mitten in den Raum, sondern sucht sich eine ruhige Ecke aus.

Marderbau suchen

Die Suche nach einem Marderbau in der Natur stellt sich als sehr schwierig dar, weil die Raubtiere nachtaktiv und sehr scheu sind. Außerdem sind die Nester von außen kaum zu erkennen. Nur mit viel Glück kann man eine Mardermutter in einen Baumstamm schlüpfen sehen.

In menschlicher Nähe machen sich Marder durch diverse Anzeichen bemerkbar. Meist ist dies der Grund, warum überhaupt der Verdacht auf einen Marderbau entsteht. Hierzu gehören insbesondere:

  • Marderkot (beachte: Wie sieht Marderkot aus?)
  • Geruch von Marderurin
  • Markante Geräusche
  • Fußspuren
  • Kratzspuren (z.Bsp. an der Regenrinne)

Die Absuche nach dem Marderbau im Haus und auf dem Dachboden ist meistens nicht besonders schwierig. In einem aufgeräumten Dachstuhl findet man das Nest recht zügig.

Wichtig: Vorsicht bei einem aktiven Nest. Marder sind Raubtiere und verteidigen ihren Nachwuchs.

Bei einer offenen Dämmung wird es etwas schwieriger, denn dann kann es sein, dass sich der Bau in der Dachkonstruktion befindet. Dort kann sich der Marder leicht einen Hohlraum bauen und so ideale Nestbedingungen schaffen.

Falls du kein Nest findest oder der Bereich nicht zugänglich ist, könnte die Absuche nach dem Zutrittsort eine Alternative sein. Hierzu musst du aber sehr genau hinschauen.

Denn die Suche nach dem Schlupfloch kann sich schwierig darstellen, da Marder sehr wendige Tiere sind und nur wenig Platz erfordern. Eine Schlupfloch-Größe von 5-6 cm ist schon ausreichend für die Weibchen.

Marderbau: Der Zeitpunkt

Marder paaren sich im Sommer und es kommt anschließend über den Winter zu einer Keimruhe. Im Frühjahr wird diese Pause beendet und die Jungtiere kommen zur Welt. Der Marderbau findet unmittelbar davor statt und liegt meist im März/April.

Der genaue Zeitpunkt hängt dabei von der Witterung, dem Nahrungsangebot und dem Nistplatz ab. Auch unter den Tieren gibt es Abweichungen von mehreren Wochen.

Marderbau verhindern: So geht’s!

Den Bau eines Mardernests in menschlicher Umgebung zu verhindern ist die wirkungsvollste Methode, um einen Konflikt mit den Tieren zu vermeiden.

Dabei gilt es spätestens im Februar die vorhandenen Nistplätze für Marder ungeeignet zu machen.

Mit diesen Maßnahmen verhinderst du den Marderbau auf dem Dachboden:

  • Abdichten der Schlupflöcher
  • Reparatur defekter Ziegel
  • Anbringung von Marderschutz an den Regenrinnen
  • Beseitigung von Nahrungsquellen
  • Nistmaterial entfernen (Kartons, Pappe, Stroh etc.)
  • Offene Dämmung abdichten

Die Liste ist nach Priorität sortiert. Desto weiter oben ein Punkt steht, desto effektiver ist er.

Je nach Konstruktion und Nutzung des Dachbodens können einzelne oder auch eine Kombination aus mehreren Maßnahmen erforderlich sein.

Du musst dabei je nach Durchführbarkeit, Kosten und Effektivität die idealen Mittel für dich wählen.

Löcher im Garten: Ist es ein Marder?

Marder graben keine Löcher für den Bau eines Nests. Jedoch kann es sein, dass sie auf der Jagd versuchen in Behausungen von Beutetieren (wie Mäusen) einzudringen und markante Vertiefungen im Garten erschaffen.

Dann nutzen sie ihre Krallen, um das Loch zu erweitern und an die Beute heranzukommen. Solche Eindringversuche erkennt man an den Grabspuren im Bereich des Eingangs. Die größere Furchen deuten auf die Krallen der Marder hin.

Am Ende der Erweiterung sieht man den Originaltunnel. Der Durchmesser ist dann deutlich schmaler, als es für einen Marder erforderlich wäre (kleiner als 5 cm im Durchmesser).

Sollte es sich auch dann um größere Bauten handeln ist es wahrscheinlich, dass ein anderes Tier dieses Loch verursacht hat.

Neben Kaninchen kommen vor allem andere Marderarten (wie Iltis, Hermelin, Wiesel etc.) in Betracht.

Martin

Martin ist Gründer und Autor bei ungeziefer-pilot und besitzt einen weiten Erfahrungsschatz, den er gerne teilt. Der richtige Umgang und der Einsatz wirklich effektiver Mittel liegen ihm besonders am Herzen.

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