Schlaf ist ein so grundlegender Prozess für den Menschen, dass ein Leben ohne ihn unmöglich erscheint. Aber die Schlafgewohnheiten bei Tieren können ganz anders sein als bei uns, insbesondere bei Wirbellosen. Wie genau schläft eine Motte?
Ähnlich wie andere Insekten treten Motten in einen schlafähnlichen Zustand ein, um sich auszuruhen und zu erholen. Dabei schlafen sie tagsüber, da sie meist nachtaktiv sind. In diesem Zustand sind Motten lethargisch, inaktiv und reagieren nur eingeschränkt auf äußere Reize.
Der Schlaf von Insekten ist ein spannendes Thema. Und in diesem Artikel werden wir dieses Thema aus der Perspektive einer Motte betrachten. Wir werden uns ihr Schlafmuster, das Verhalten während des Schlafs und die Bedeutung des Schlafs für ihr Überleben ansehen.
Schlafen Motten?
Motten sind eine Gruppe von Insekten, die überwiegend Nachts aktiv sind. Zwar gibt es einige Arten, die bei Tageslicht und in der Dämmerung herumfliegen sehen, aber die meisten Mottenarten bleiben tagsüber weitgehend inaktiv und schlafen.
In dieser Zeit bleiben sie regungslos an einer Stelle und zeigen keine sofortigen Reaktionen auf äußere Reize, wie sie es normalerweise tun. Stattdessen reagieren sie nur, wenn der Reiz eine gewisse Stärke besitzt und eine Gefahr für das Überleben darstellt (ein starker Weittereinfluss oder sich nähernde Lebewesen).
Dieses Verhalten ähnelt nur rudimentär dem Schlafmuster bei Menschen und anderen Säugetieren.
Eine Motte ist viel weniger von der Umwelt abgeschottet wie wir. Während unser Schlaf nur durch einen starken Reiz (wie einem lauten Geräusch oder einer deutlichen Berührung) unterbrochen wird, kann eine Motte auch schon bei leichten Einflüssen sofort wieder hellwach werden und die Flucht antreten.
Bei Insekten wird dieser Zustand der Nichtaktivität als Torpor bezeichnet.
Er unterscheidet sich vom Winterschlaf, da er nicht vom Wetter oder der Temperatur abhängt, wobei diese Faktoren durchaus eine Rolle spielen können. Ähnlich wie wir es schwer finden, unter unbequemen Bedingungen zu schlafen.
Motten und andere Insekten besitzen keine Augenlider. Wir können also nicht direkt erkennen, ob sie wirklich schlafen. Hierzu müssen wir das Bewusstsein der Motte für ihre Umgebung und ihr allgemeines Aktivitätsniveau beobachten.
Können Motten träumen?
Träumen ist ein faszinierendes Thema, das Forscher immer noch stark beschäftigt. Selbst menschliche Träume werden noch nicht ganz verstanden und werden weiterhin untersucht. Dennoch gab es zahlreiche Fortschritte auf diesem Gebiet, die uns mehr Einblicke in die Funktionsweise von Träumen gegeben haben.
Nach dem, was wir über Träume und Schlaf im Allgemeinen wissen, scheint es, dass Motten nicht träumen können.
Träume sind mit unserem zentralen Nervensystem, d. h. unserem Gehirn, verbunden. Zwar besitzen Motten ein solches zentrales Nervensystem, jedoch ist dies nur sehr rudimentär und es wahrscheinlich, dass es zu einfach ist, um die neuronale Aktionen zu erzeugen, die zum Träumen benötigt werden.
Bei der Untersuchung des Schlafmusters beim Menschen sowie bei anderen Säugetieren haben Wissenschaftler den gesamten Schlafprozess in verschiedene Phasen unterteilt. Während der REM-Schlafphase (Random Eye Movement) treten Träume am häufigsten auf.
Durch die Beobachtung von neuronalen Schwingungen oder Gehirnwellen können wir feststellen, ob ein Tier träumt oder nicht. Bisher war es jedoch nicht möglich, sich in die winzigen Köpfe dieser Insekten vorzuwagen. Wir können also auch nicht komplett ausschließen, dass Motten träumen.
Wann schlafen Motten?
Motten haben einen zirkadanischen Rhythmus und sind normalerweise nachts aktiv und tagsüber inaktiv. Diese Ruhezeiten dienen der Energieeinsparung und der Regeneration. Die meisten Motten schlafen tagsüber.
Dennoch gibt es unzählige Mottenarten, die sich sehr gut an ihre Umgebung anpassen können. Mehrere Ausnahmen zeigen, dass Motten auch einen aktiven Tag und eine verschlafene Nacht haben können.
Dieser seltene Rhythmus ist bei exotischen Nachtfaltern in unterschiedlichsten Umgebungen am stärksten.
Wo schlafen Motten?
Motten neigen dazu, sich an einem Ort auszuruhen, der einen angemessenen Schutz vor potenziellen Fraßfeinden bietet. Im Gegensatz zu Bienen, Hornissen oder Ameisen sind Motten aber nicht in der Lage, ein Nest oder einen Bau zu errichten. Sie haben also nicht den Luxus eines eigenen Schutzbereichs.
Daher suchen sie tagsüber nach einem vorübergehenden Unterschlupf. Dies ist jeder Ort, an dem ein geringeres Risiko besteht, auf Raubtiere wie Vögel, Fledermäuse und Eidechsen zu stoßen. Dabei bevorzugen Motten den Schatten gegenüber grellem Sonnenlicht, obwohl sie sehr gut auf Licht reagieren. Geeignete Orte sind dicke Büsche, bereiche unter Ästen, oder in einem Spalt an einer Wand.
Wie sieht eine schlafende Motte aus?
Motten ruhen normalerweise mit weit geöffneten Flügeln.
Dies ist auch eine schnelle und einfache Möglichkeit, Motten von ihrer Schwesterart, den Schmetterlingen, zu unterscheiden. Schmetterlinge neigen nämlich dazu, ihre Flügel geschlossen zu halten, wenn sie sich ausruhen oder an einer Stelle stehen bleiben.
Eine schlafende Motte zeigt keine Bewegung und reagiert nicht auf äußere leichte Reiz. Es ist nicht ganz einfach zu sagen, ob eine Motte schläft, aber wenn Sie sie einige Minuten lang ohne Reaktion beobachten, scheint sie zu schlummern.
Können Motten unter Schlafmangel leiden?
Untersuchungen haben gezeigt, dass Insekten wie Motten tatsächlich unter Schlafentzug leiden können. Und Schlafentzug kann für sie genauso schädlich sein wie für uns.
Schlaf ist ein natürlicher Mechanismus, um sicherzustellen, dass unser Körper genügend Zeit hat, um zu heilen und zu wachsen. Und unser Gehirn weiß das. Wenn wir also zu lange wach bleiben, setzt unser Gehirn bestimmte Chemikalien frei und sendet Signale, die den Schlaf einleiten. Wenn wir diese Anzeichen immer noch ignorieren, führt dies unweigerlich zu einer Abnahme der Gesamtleistung.
Und Insekten wie Bienen und Motten haben in diversen Studien ähnliche Symptome gezeigt. Da ihr Schlaf empfindlicher ist, braucht es auch nicht viel, um sie aus ihrer Ruhephase zu holen. Durch die ständige Störung ihres Ruhezustands beobachteten die Forscher die allgemeinen Auswirkungen, die dies auf ihr Verhalten haben würde. Und die Ergebnisse zeigten zwei Dinge.
Erstens werden Insekten, die nicht genug Ruhe bekommen haben, bei der nächsten Gelegenheit länger schlafen. Dies ist für sie die Möglichkeit, die verlorene Schlafzeit auszugleichen.
Zweitens wirkte sich der Schlafmangel negativ auf ihre Gesamtaktivität aus. Dies wiederum reduzierte ihre Überlebensrate drastisch.
Zusammenfassung
Schlaf ist für Motten genauso wichtig wie für uns, auch wenn sich ihre Art des Schlafens von unserer unterscheidet. Die meisten Motten schlafen tagsüber und bewegen sich dabei nur wenig. Der Schlaf wird außerdem leichter unterbrochen und besitzt keine ununterbrochene Ruhe von mehreren Stunden.