Ameisen in der Dämmung oder der Wand – (Der A-Z Guide)


Ameisen im Haus sind nicht nur unangenehm, sondern können auch ernste Schäden am Gebäude verursachen. Häufig betroffen sind Isolierungen, Dämmungen und Holzstrukturen. Ameisen, die ihre Nester hier anlegen bleiben regelmäßig unentdeckt und breiten sich weiter aus. Bis es zu einer ersten Sichtung kommt, können mitunter Jahre vergehen.

Dabei zerfressen die Ameisen die Strukturen, um ihre Nester anzulegen. Sichtbar ist oft nur der Auswurf kleiner Krümel (die Reste von Dämmung und Holz). Rückt die Zeit des Schwarmflugs näher tauchen dann auf einmal viele Ameisen (mit Flügeln) auf und der Befall wird sichtbar.

Welche Gefahren drohen, woher die Ameisen kommen und wie man sie bekämpfen sollte erfährst du in diesem Artikel.

Ameisen im Haus: Gefahr für die Dämmung und Co

Es gibt über 100 heimische Ameisenarten in Deutschland, deren Verhalten sich mitunter stark unterscheidet. Dies bedeutet auch mehr oder weniger große Gefahren für das Haus und die Isolation.

Dabei gilt grundsätzlich, dass der mögliche Schaden sich nach dem Ort und der Intensität des zerfressenen Materials richtig. Ameisen nutzen dabei die Stoffe nicht zur Nahrungsaufnahme, sondern lediglich zum Nestbau. Die feinen herausgenagten Überreste werden aus dem Bau herausgetragen und sind so ein guter Indikator für den Befall.

Ameisen fressen keine Dämmung und kein Holz, sondern zernagen es zum Nestbau.

Der meist besuchte Platz ist hierbei die Dämmung, die eine ideale Brutstätte für die Ameisenvölker bildet. Betroffen sind auch Zwischenräume, die mit weichem Material verkleidet sind sowie schwimmend verlegter Estrich. Wichtiges Kriterium ist dabei vor allem die Härte des Baumaterials – ist es weich genug, kann die Ameise sich einnisten.

Der Fraß und Materialabtrag in der Isolation sorgt natürlich für einen geringeren Dämmwert und es geht Energie verloren. Es entstehen Kältebrücken und Wasser kann leichter kondensieren. Dies wiederum kann Schimmel begünstigen.

Die Statik wird dabei normalerweise nicht beeinträchtigt.

Dies kann jedoch ein Faktor sein, falls Holz befallen ist, das eine tragende Funktion hat. Dann ist ein langanhaltender Befall mit entsprechendem Materialverlust ein Problem für die Stabilität des Tragwerks.

In den meisten Fällen wird jedoch feuchtes Holz bevorzugt und stabile feste (und meist trockene) Holzarten kaum befallen.

Krankheiten übertragen Ameisen nicht. Es ist also nicht zu befürchten, dass Kleinkinder, Haustiere oder andere Bewohner durch die Ameisen direkt gefährdet sind.

Ameisen in der Dämmung: Indikatoren

Grundsätzlich sind Ameisen im Haus kein Problem, so lange diese nicht nisten und kein Material abtragen. Dann handelt es sich nur um Einzeltiere die durch offene Türen und Fenster in das Innere gelangt sind.

Die Unterscheidung ist jedoch nicht immer leicht, da die Nester im Verborgenen liegen und klare Anzeichen (wie die klassische Ameisenstraße durch die Küche) in der Realität kaum vorkommen.

Daher sollte auch wenigen Tieren eine große Aufmerksamkeit geschenkt werden und nach folgenden Indikatoren gesucht werden:

  1. Krümeliger Auswurf (Sägemehl)
    Das häufigste Anzeichen für den Befall mit zersetzenden Ameisen ist das Auftreten von kleinen krümeligen Auswürfen. Diese haben je nach abgetragenem Material unterschiedliche Farben (bei Dämmungsschäden meist weiß).

    Das Material ist der Abtrag für die Hohlräume von Gängen und Kammern und wird einfach aus dem Weg geschafft und vor die Eingänge gelegt. Mit der Zeit sammeln sich so beachtliche Haufen an. Bei Befall der Decken krümeln die Überreste auf den Boden und werden dann dort wahrgenommen. Eine Zuordnung fällt dann häufig schwer.

    Es sollten bei Verdacht dringend die Übergänge von Wand und Fußboden/Decke abgesucht werden. Steckdosen, Fensterkanten, Heizungsrohre und andere nicht perfekt versiegelte kleine Öffnungen sind ebenfalls typische Stellen.

    Wird ein solcher Abtrag festgestellt ist es sehr (!) wahrscheinlich, dass es sich um Ameisen handelt. Dies trifft auch zu, wenn keine einzige Ameise gesichtet wird!

  2. Sichtung von Ameisen
    Auftretende Ameisen sind ein guter Indikator, aber nur dann ein sicheres Zeichen, wenn ihre Anzahl und Dichte groß genug sind, um einen spontanen Besuch auszuschließen. Dabei sollten die Laufwege überprüft werden. Sind diese wiederkehrend identisch ist von einer größeren Ansammlung auszugehen.

    Auch eine sehr große Anzahl von Ameisen (> 20) macht einen zufälligen Fund unwahrscheinlich. Es kann immer noch sein, dass die Ameisen von außen nur „zum Essen hereinkommen“, aber dies ist dann auch an der Ameisenstraße erkennbar.

    Ziemlich sicher zeigt das Erscheinen von beflügelten Ameisen in großer Zahl das Vorhandensein eines Nests an. Es handelt sich dabei um Geschlechtstiere (männlich und weiblich) die zu einer bestimmten Jahreszeit (je nach Art, siehe: Ameisen Schwarmflug – Das Solltest Du Wissen) aus dem Nest strömen um sich fortzupflanzen und zu verbreiten.

  3. Kratz- und Nagegeräusche
    Das Auslösen von Material aus der Dämmung kann markante Kratzgeräusche verursachen. Das Nagen am Styropor ist dabei besonders deutlich. Ameisen sind jedoch keine Nagetiere und ihre geringe Größe sorgt natürlich auch dafür, dass der Geräuschpegel gering ist. Bei Stille und geeignetem Material ist dies dennoch ein sehr gutes Anzeichen.

  4. Materialschäden
    Die Gänge und Hohlräume der Nester liegen meist im Verborgenen und sind kaum einsehbar. Gerade an Übergängen und in dünneren Materialien kann es sein, dass dennoch die Zugänge sichtbar werden.
    Spätestens, wenn es eine materielle Veränderung gibt oder Renovierungen anstehen sollte man sehr aufmerksam werden, wenn kleine Gänge die Isolierung durchziehen.

Ameisen in der Dämmung: Das sind die Gründe

Die Ameisen kommen natürlich nicht aus Boshaftigkeit in das Haus, sondern suchen ganz einfach einen Platz für ihr Nest. Dabei werden Orte bevorzugt, die ihrem eigentlichen Verhalten entgegenkommen.

In der Isolation entspricht das Material ihren natürlichen Umgebungsbedingungen (feuchtes, und deswegen weiches, Totholz). Hier können die Insekten ihre Tunnel und Kammern ausheben und ungestört bevölkern.

Dämmung und Isolation werden als Nistplatz missbraucht.

Ein weiter Grund für die Ameisen in das Haus zu ziehen ist das Nahrungsangebot. Wird es ihnen leicht gemacht an Speisen zu gelangen fördert dies ihre Ausbreitung. Sollten keine offensichtlichen Nahrungsquellen vorhanden sein, ist dies gut, um die Entwicklung des Volkes zu bremsen. Es bedeutet aber nur, dass die richtige Quelle (die es ja geben muss) noch nicht gefunden wurde.

Ameisen kommen durch kleinste Öffnungen ins Haus.

Wenn diese Umgebungsvariablen passen ist eine weitere Voraussetzung, dass ein Zugang zu diesem Bereich vorhanden sein muss. Ameisen fressen sich nicht durch Putz und Fassaden. Kleine Risse, Öffnungen und vor allem Undichtigkeiten in Materialübergängen sind die häufigsten Eintrittspunkte.

Welches Material wird von Ameisen befallen?

Der wesentliche Punkt ist die Härte des Materials. Baustoffe, die die feinen Mandibeln der Tiere zernagen können sind stark gefährdet. Die Festigkeit von feuchtem Holz ist der Gradmesser für diese Unterscheidung.

Anfällig für Ameisenbefall sind folgende Materialien:

  • Holzwolle
  • Polystyrol (EPS = Styropor und XPS)
  • Polyethylen (PE Schaumstoff)
  • Wabendämmung (häufig Polypropylen)
  • Arbolit (Holzbeton)
  • Spanplatten
  • Vakuumdämmung

Nicht gefährdet für Ameisenbefall sind:

  • Blähbeton
  • Schaumbeton (= Porenleichtbeton PLB)
  • Schaumglas
  • Ökowolle (enthält Borsäure und Natriumtetraborat (Insektizid))

Das Material muss außerdem mindestens eine Dicke von 5 cm aufweisen, da ansonsten nicht genug Raum für den Nestbau zur Verfügung steht. Dünnere Stellen können dennoch für die Anlage von Tunneln und Wegen zerfressen werden.

Ameisen im Haus bestimmen

Nachdem klar ist, dass sich ein Nest im Haus befindet, muss eine Bestimmung der Ameisenart erfolgen, da hiervon der Gefährdungsgrad und die Bekämpfung abhängt. Während einige Arten nur Gelegenheitsgäste sind (Lasius niger), die sich leicht vertreiben lassen und wenig Schaden anrichten, sind andere Spezies (Camponotus) regelrechte „Holzfresser“.

Dies sind die häufigsten Arten in deutschen Haushalten:

Schwarzgraue Wegameise (Lasius niger)

Diese Art ist eine der geläufigsten im Umfeld des Menschen und in vielen Gärten vertreten. Ihre Nester liegen im Boden und sie bevölkert normalerweise keine Dämmung. Sollten dort jedoch besonders günstige Bedingungen vorherrschen (höhere Wärme als im Bodennest, gute Zugänglichkeit, direkte Nähe) werden mitunter Larven und Puppen zur besseren Reifung hierhin verbracht.

Auf Grund der geringen Gefährdung und Nicht-Besiedlung reicht es bei Lasius niger die Zugänge zu verschließen. Zur Unterstützung kann vorher auch etwas Insektizid (Fipronil, Spinosad) eingebracht werden.


Braune Wegameise (Lasius brunneus)

Die auffallend zweifarbige Ameise ist der häufigste Gast in Dämmung, Isolation und Co. Sie ist weit verbreitet und nutzt die Materialien als Nistgelegenheit. Dabei ist für das eigentliche Nest immer ein wenig Feuchtigkeit notwendig, um die Brut geschützt zu halten. (Leicht) feuchte Wände, Kondensationsstellen und Undichtigkeiten sind meistens in der Nähe vorhanden!

Die Bekämpfung folgt dem Allgemeinen Muster und die Köder sollten Fipronil bzw. Spinosad enthalten. Ein einfaches Rezept zum Selbermachen ist eine Lösung mit FipronilOpens in a new tab. in Honig-Wasser (ca. 1:1). Falls dies nicht angenommen wird ist Leberwurst mit eingekochtem Fipronil-GranulatOpens in a new tab. (ebenfalls 1:1) eine gute Alternative und heiß begehrt.

Außerdem muss eine Absuche nach undichten Stellen und möglichem Wasseraustritt erfolgen. Feuchtigkeitsschäden können so früh beseitigt werden und die Bedingungen für die Ameisen verschlechtert werden.


Rotrückige Hausameise (Lasius emarginatus)
Diese Ameisenart ähnelt sehr der L. Brunneus, ist jedoch deutlich seltener anzutreffen. Die optische Unterscheidung fällt mitunter schwer, da dies nur durch die Härchen auf Fühlerschaft und Hinterbeintibien möglich ist. Zum Glück ist dies nicht so entscheidend, da die Maßnahmen die gleichen sind.


Holzameisen (auch: Rossameisen, Familie Camponotus)

Wie der Name bereits verrät haben sich diese Ameisen darauf spezialisiert in Holz zu nisten. In Deutschland kommen zwei Arten regelmäßig vor (die Schwarze Rossameise C. herculeanus und die Braunschwarze Rossameise C. ligniperdus), die sich jedoch sehr ähnlich sehen und identisch bekämpft werden.

Auffällig ist ihre überdurchschnittliche Größe von bis zu 18 mm. Holzameisen graben ein weit verzweigtes Tunnelsystem, wobei ein Ausgang zu der Hauptnahrungsquelle führt (häufig Blattläuse). Sie besitzen zwar nur eine Königin pro Nest, jedoch werden aus dem Ur-Nest mehrere Satelliten-Nester gebildet.
Holzameisen verursachen die größten Schäden im Haus.

Die einzusetzenden Köder sind vielfältig, Chlorpyriphos ist bedingt geeignet und Avermectin schlecht zu bekommen. Es sollte daher Vorzugsweise zu Spinosad und insbesondere FipronilOpens in a new tab. gegriffen werden.

Ebenfalls in Zuckerwasser zersetzt oder mit der Lebervariante bekommt man einen wirksamen Köder.


Pharaoameise (Monomorium pharaonis)

Diese exotisch klingende Art ist bei uns eigentlich nicht heimlich und kommt dennoch hin und wieder vor. Im Gegensatz zu den Rossameisen sind die Pharaoameisen besonders klein (2 mm) und fast durchsichtig.

Das Schadensbild, dass sie verursachen ist dafür besonders hoch denn sie breiten sich schnell aus und teilen ihr Nest in mehrere Einzelnester. Ihre Bekämpfung gestaltet sich auch schwierig, da sie nur wenige Köder annimmt und ein Staat mehrere aktive Königinnen besitzt. Ihr Vorkommen wird daher besonders gefürchtet.

Die eingesetzten Mittel sollten keine vertreibende Wirkung verursachen, da dies nur zur Teilung und weiteren Verbreitung beiträgt. Besser sind Köder die S-Methopren (ein IGR – insect growth regulator) enthalten, welche die Königinnen innerhalb von Wochen „unfruchtbar“ machen.

Kurzfristigeren Erfolg kann Zuckerwasser mit 1%iger Bohrsäure erzielen, wenn das Nest die Flüssigkeit als Nahrungsquelle annimmt.


Die Unterscheidung der Ameisen sollte in erster Linie an Hand der äußerlichen Merkmale erfolgen. Dabei helfen diverse Bilder und Foren im Internet, Mit einem günstigen Taschenmikroskop ist dies gar nicht mal so schwer. (Ich verwende das Mikroskop von Carson mit einer 120 fachen Vergrößerung – hier auf Amazon ansehenOpens in a new tab.)

Bei Vorhandensein von Geschlechtstieren (also Ameisen mit Flügeln) kann ebenfalls eine so genannte Schwarmflugtabelle genutzt werden. Dies zeigt an, wann die Spezies normalerweise aktiv ist und kann ein guter Indikator sein. (Ameisen Schwarmflug – Das Solltest Du Wissen)

Sollte weiterhin Unsicherheit bestehen, gibt es die Möglichkeit ein paar Exemplare postalisch an Ameisenexperten zu versenden. Diese übernehmen die Bestimmung dann (meist) kostenlos und geben anschließend Tipps zur Bekämpfung (Bestimmung durch die Deutsche Ameisenschutzwarte e.VOpens in a new tab.).

Ameisen im Haus bekämpfen

Nachdem die Art bestimmt wurde können die detaillierten Einzelmaßnahmen ergriffen werden. Häufig sind ein wenig Geduld und ein wiederholter Einsatz von Reinigung und Ködern erforderlich. Das perfekte Zusammenspiel sollte dabei individuell abgestimmt werden.

Dennoch gibt es ein paar Grundregeln, die in fast allen Fällen erfolgreich sind.

  1. Undichtigkeiten prüfen und beseitigen
    Die Ameisen sind über Undichtigkeiten und kleine Risse in das Haus gekommen. Selbst wenn das Nest erfolgreich bekämpft wurde kommen schnell neue Ameisen in die vorhandene Nistgelegenheit. Die Zugänge werden außerdem für die Versorgung genutzt.
    Sie müssen daher dringend gefunden und abgedichtet werden.

    Häufig betroffen sind:
    – Fensterbänke
    – Rollläden
    – Übergänge zum Fußboden
    – Übergänge bei Materialwechsel
    – Übrig gebliebene Öffnungen nach dem Hausbau
    – Setzrisse

    Ebenfalls untersucht werden sollte ob und wo eine Feuchtigkeit im vermuteten Nistbereich entstehen konnte. Hierbei sind Isolationsschäden, Bauschäden, Undichte Leitungen und Tropfwasser die Hauptursachen.

    Die Abdichtung erfolgt dann stets nach vorhandenem Baumaterial. Es sollte bei verschiedenen Stoffen auf den unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten geachtet werden. In vielen Fällen ist Silikon eine gute Wahl.

  2. Nahrungsquellen entfernen Die eingezogenen Ameisen benötigen eine Nahrungs- und Wasserquelle in der Umgebung. Dies können auch schon kleinste Rückstände von menschlichen Speisen und Vorräten sein. Aber auch der Zugang zu einem Garten reicht hierfür aus. Die Möglichkeiten sind leider vielfältig und nur selten entdeckt man eine „Ameisenstraße“.

    Es sollten dennoch offene Lebensmittel entfernt werden und eine regelmäßige Reinigung erfolgen.

    Tipp: Viele Ameisenarten die im Haus nisten sind nachtaktiv. Es sollte also regelmäßig auch in der Dunkelheit überprüft werden, wo sich die Ameisen aufhalten.

  3. Giftköder einsetzen
    Die beste Möglichkeit um die Ameisen langfristig zu beseitigen ist der Einsatz von Ködern. Diese werden an markanten Stellen ausgebracht und locken die Ameisen an. Die Ameisen nehmen den Köder auf und verbringen ihn in das Nest wo sie ihn unter anderem an die Königin verfüttern.

    Nimmt diese genug von dem Gift auf stirbt sie und mit ihr nach und nach der ganze Staat, da nur sie Eier legen kann. Die Art und Menge des Insektizids hängt von der Spezies ab und sollte nicht einfach auf Verdacht eingesetzt werden.

    Wichtig ist neben der Köderart auch der Anwendungsort. Sind die Zugänge gefunden sollten diese mit Ködergift bestückt werden. Am besten eignet sich hierzu eine Sprühflasche mit einem Röhrchenaufsatz und ein flüssiges (gekauftes oder selbst angerührtes) Mittel.

    Für den Einsatz auf Laufwegen und an markanten Stellen kann auf Köderdosen und Ameisengel zurückgegriffen werden. Diese sind leicht in der Handhabung und sicher für die Hausbewohner.

  4. Restliche Öffnungen verschließen
    Nachdem die Köder eingesetzt wurden sollten nun auch die restlichen Zugänge im Innen- und Außenbereich verschlossen werden. Im Idealfall wird das Nest so von der Außenwelt abgeriegelt und in stirbt auf Grund von Nahrungsmangel und Gifteinsatz in den nächsten Tag ab.

    Die Ameisen schaffen es dabei grundsätzlich nicht sich einen neuen Ausgang durch das Material zu fressen, Ihre „Grabgeschwindigkeit“ ist vergleichsweise niedrig. Sie können dies lediglich schaffen, wenn das Gift nicht wirkt und das Material an einer Stelle bereits sehr dünn war.

  5. Schädlingsbekämpfer beauftragen
    Eine weitere Möglichkeit mit dem Befall umzugehen ist einen professionellen Kammerjäger dazu zu holen. Dies kann natürlich auch bereits zu Beginn erfolgen. Entscheidend ist, dass es sich um einen Schädlingsbekämpfer handelt, der sich mit Ameisen gut auskennt und auch eine Bestimmung vornimmt!

    Dies ist deutlich seltener der Fall, als man denken könnte. In vielen Fällen werden lediglich Laufwege gesucht und Gel gesetzt. Die Wirkung ist entsprechend gering.

    Tipp: Vorher am Telefon unbedingt fragen, ob eine Bestimmung gemacht wird und wie das Vorgehen normalerweise aussieht.

  6. Bauwerk öffnen
    Der Albtraum jedes Hausbesitzers ist die Notwendigkeit Wände, Böden und Decken aufstemmen zu müssen, um an die Nester heranzukommen. Dies kann jedoch notwendig werden, falls der Befall nicht in den Griff zu bekommen ist und größere Schäden eintreten würden, wenn man nichts tut. Isolierungen abzutragen und wieder anzubringen ist aufwendig und teuer, aber langfristig besser (und günstiger) als nichts zu tun und die Verbreitung der Ameisen zuzulassen.

Im Normalfall lassen sich jedoch die Ameisen mit etwas Geduld und konsequenter Behandlung in den Griff bekommen, so dass es nicht so weit kommen muss.

Ameisen in Dämmung: Vorsicht bei diesen Maßnahmen

Neben diesen allgemeinen und effektiven Maßnahmen gibt es weitere Dinge, die man tun kann, jedoch nicht immer sinnvoll sind. Bei der Recherche im Internet nach dem Problem tauchen häufig Vorschläge auf, die nicht immer sinnvoll sind:

Wenn es um Schäden am Haus und deren Beseitigung geht scheint es sinnvoll sich an einen Bausachverständigen zu wenden. Für die Begutachtung und Einschätzung der aktuellen Beschädigungen ist dies auch richtig. Jedoch ist ein Bausachverständiger kein Experte für Schädlingsbekämpfung.

Er kann keine Aussage über die Herkunft, Ursachen und richtige Bekämpfung des Befalls geben (und wird dies auch nicht oder nur vage tun). Auch eine Prognose über den weiteren Verlauf (bei Nicht-Behandlung) kann er kaum treffen. Dies ist weder seine Aufgabe, noch sein Fachgebiet. Für diese Fragen braucht man einen guten Schädlingsbekämpfer.

Ebenfalls eingeschränkt aussagekräftig sind viele Foren und Gruppen in sozialen Netzwerken. Hier taucht die Problematik regelmäßig auf und wird mit viel persönlichem Halbwissen angereichert.

Nur wenige spezialisierte Foren (mit richtigen Experten) sind eine gute Quelle und können mit gutem Gewissen kontaktiert werden (Bestimmung durch die Deutsche Ameisenschutzwarte e.V.Opens in a new tab.).

Martin

Martin ist Gründer und Autor bei ungeziefer-pilot und besitzt einen weiten Erfahrungsschatz, den er gerne teilt. Der richtige Umgang und der Einsatz wirklich effektiver Mittel liegen ihm besonders am Herzen.

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