Marder sind nachtaktive Tiere und gehen meist in der Dunkelheit auf die Jagd. Aber auch tagsüber kann es zu einem Kontakt im Garten, am Auto oder sogar auf dem Dachboden kommen.
Wann und warum das der Fall ist klären wir in diesem Artikel.
Marder sind überwiegend nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich zurück in einen geschützten Bereich. Dort ruhen und schlafen sie. Diese Aufteilung ist jedoch variabel und es gibt zahlreiche Situationen in denen auch tagsüber gejagt wird.
Über das gesamte Jahr und alle Faktoren hinweg konnte in mehreren Studien (hier und hier) beobachtet werden, dass die Aktivität am Tag ca. 25% der Nachtaktivität beträgt.
Dabei gibt es mehrere Faktoren, die bestimmen ob ein Marder auch im Hellen unterwegs ist. Hierzu zählen insbesondere:
- die Jahreszeit und
- das Geschlecht
Die größte Aktivität am Tage wird bei weiblichen Tieren im Frühjahr beobachtet. Hier versorgen sie ihren Nachwuchs und entfernen sich nur kurze Zeit von ihrem Nest.
Auf Grund des hohen Nahrungsbedarfs und der häufigen Jagdunterbrechungen kommt es zu einer gleichmäßigeren Verteilung ihrer Aktivitäten über den ganzen Tag.
Dabei sind Weibchen im Frühjahr tagsüber 3 mal so aktiv wie Männchen.
Auf das ganze Jahr gesehen ist die Aktivität im Frühjahr tagsüber immerhin noch 50 % der maximalen Aktivität der Nacht.
Marder sind also zwar grundsätzlich nachtaktiv (4 mal so aktiv wie am Tag), aber insbesondere Weibchen sind auch tagsüber im Frühjahr viel unterwegs.
Ein tagsüber schlafender Marder befindet sich an einem geschützten Ort. Dabei besitzt ein Marder verschiedene Schlaforte, die er regelmäßig nach Bedarf und aktuellem Standort im Revier wechselt.
Die Rückzugsorte sind dabei stets Bereiche die dem Marder einen maximalen Schutz vor der Witterung und äußeren Einflüssen bieten. Ein kleines Schlupfloch und eine Überdachung sind dabei ideal.
In Menschennähe fällt es dem Marder leicht solche abgeschotteten Orte zu finden. Hier sind Dachböden, Scheunen, Garagen, Unterstände, Gartenhäuser und Ställe besonders beliebt.
In der Natur können dies kleine Höhlen, Unterschlüpfe, verlassene Erdbauten und andere Hohlräume sein.
Sollte ein Marder am Tag unterwegs sein befindet er sich auf der Jagd und hat ein weites Revier, was er für sich beansprucht. Männchen haben dabei ein deutlich größeres Areal.
Sollte ein Weibchen im Frühjahr auf der Jagd sein verkleinert sich ihr Radius noch einmal deutlich, um in der Nähe des Nachwuchses zu bleiben. Sie entfernt sich dann selten mehr als 1 Kilometer von ihrem Nest.
Wie findet man einen Marder am Tag?
Einen Marder am Tag zu finden ist eine schwierige Aufgabe, da der Räuber seine Schlafstätte regelmäßig wechselt und mitunter sogar nur einen Tag / eine Nacht vor Ort ist.
Außerdem sind Marder grundsätzlich scheue Tiere, die zwar in menschlicher Umgebung Nahrung und Unterschlupf finden, aber nicht die Nähe zu Menschen suchen.
Wer den Verdacht hat, dass sich ein Marder in der Nähe eingenistet hat, sollte typische Verstecke und Schlafstätten nach den markantesten Marderspuren absuchen.
Hierzu zählen in erster Linie
- Marderkot (hier mein Artikel zu Marderkot mit Beispiel-Bildern),
- Fußspuren (auf dem Auto),
- Kratzspuren (an Regenrinnen) und
- Überbleibsel der Beute.
Anschließend können gefährdete Bereiche (Dachboden, Motorraum, Gartenlaube) abgesucht werden.
Doch Vorsicht: Marder fühlen sich schnell bedroht und setzen ihre scharfen Zähne entsprechend ein!
Tipp: Mache ordentlich Lärm bevor du ein mögliches Versteck betrittst! Dies verjagt den Marder (was du definitiv hören wirst). So gefährdest du dich nicht.
In der freien Natur ist es ungleich schwerer einen Marderunterschlupf zu finden. Spuren und Anhaltspunkte sind im Wald und auf Feldern schwer zu entdecken. Typische Schlafstätten sind für uns nur kaum optisch auszumachen.
Es macht auch nur Sinn eine solche Schlafstätte zu suchen, wenn das Gebiet stark eingegrenzt werden kann. (Auch hier könntest du versuchen mit Lärm den Räuber aus seinem Unterschlupf zu vertreiben.)
Der Mehrwert einen Marder im Wald zu suchen und aufzuspüren ist jedoch sehr gering. Schließlich handelt es sich um seinen natürlichen Lebensraum.
Auf Grund der großen Reviergröße wäre es auch nicht zweckmäßig eine solche Schlafstätte unnutzbar zu machen. Der Jagdbereich wird sich dadurch nicht ändern.
Vielmehr sollte bei Problemen mit Mardern in menschlicher Umgebung versucht werden zweckmäßige und wirklich effektive Maßnahmen zu ergreifen.
Dachboden, Haus, Garten und Auto sind einfacher zu schützen, als einen Marder aus seinem Revier zu vertreiben.